
Wenn der Bauch nicht mitspielt: Ernährungstipps bei NeT
Im Rahmen des NEN-Patiententags im April 2025 im SURVIVORS HOME fand ein informativer Vortrag mit dem Titel „Verdauungsbeschwerden managen“ statt. Referentin war Susann Finder, Diätassistentin und Ernährungsberaterin. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit des SURVIVORS HOME Berlin mit dem NeT-Kompetenzzentrum der DRK Kliniken Berlin Köpenick durchgeführt – einem spezialisierten Zentrum für die Versorgung von Patienten mit neuroendokrinen Neoplasien. Mehr Informationen zum Zentrum finden Sie unter www.net-kompetenzzentrum.de.
Ernährung individuell gedacht
Susann Finder zeigt, wie häufig Verdauungsprobleme bei Menschen mit neuroendokrinen Tumoren auftreten – vor allem im Zusammenhang mit Operationen, Medikamenten oder Therapien. Das Ziel: Beschwerden erkennen, lindern und das Körpergewicht stabil halten.
Körpergewicht im Blick behalten
Gewichtsverlust ist häufig, aber nicht harmlos. Er schwächt den Körper und erschwert Therapien. Deshalb sollte man regelmäßig das Gewicht kontrollieren und bei Bedarf energiereich essen – z. B. mit fettreichen Zutaten wie Sahne oder Öl, kleinen Snacks oder angereicherten Trinknahrungen.
Häufige Beschwerden und wie man sie lindert
1. Blähungen:
- Langsam essen, gründlich kauen
- Tees mit Fenchel, Anis oder Kümmel
- Naturjoghurt kann helfen
- Auf stark blähende Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln oder Hülsenfrüchte besser verzichten
2. Durchfall:
- Viel trinken – am besten stilles Wasser, Tee, Gemüsebrühe
- Isotonische Getränke oder WHO-Lösungen helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren
- Stopfende Lebensmittel wie gekochte Möhren, Reis, Kartoffeln bevorzugen
- Große Mengen Rohkost, Fett und Süßstoffe meiden
3. Verstopfung:
- Viel trinken, ballaststoffreich essen (z. B. Vollkornprodukte, Gemüse, Leinsamen)
- Bewegung, Bauchmassage und Rituale wie morgens ein Glas Wasser können helfen
- Ballaststoffe nur langsam steigern
Nach Operationen: Was braucht der Körper?
Je nach betroffenem Organ sind unterschiedliche Anpassungen nötig:
- Darm: Weiche, leicht verdauliche Kost, keine blähenden Lebensmittel
- Magen: Kleine, energiereiche Portionen, häufig essen (6–8 Mahlzeiten täglich), ggf. Enzyme ergänzen
- Bauchspeicheldrüse: Enzyme zur Fettverdauung und ggf. Insulinersatz bei Diabetes erforderlich
Was Ernährung leisten kann
Ernährung hilft, Mangel zu vermeiden, Beschwerden zu lindern, die Therapie besser zu vertragen, und die Lebensqualität zu erhalten. Wichtig ist eine individuell angepasste Beratung durch qualifizierte Fachkräfte wie Diätassistenten oder Ökotrophologen.
Allgemeine Tipps
- Lieber gekochtes als rohes Gemüse
- Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich – dabei Gemüse bevorzugen
- Viel trinken – besonders im Alter
- Ernährung ist individuell – was gut tut, entscheidet der eigene Körper
- timer ca. 27 Minuten
- coronavirus Neuroendokrine Tumoren
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