Wendepunkt Diagnose Krebs
In Deutschland werden jährlich ca. 500.000 Menschen mit einer Krebserkrankung neudiagnostiziert und mit den damit verbundenen Konsequenzen konfrontiert. Die Diagnose „Sie haben Krebs!“ schlägt wie ein Blitz in den Alltag ein. Dieser Umstand kann eine massive, emotionale Überforderung für Betroffene und deren Angehörige darstellen, denn der Krebsbefund verändert das Leben gravierend und ist allein schwer zu meistern. Sehen Sie, welche Reaktionen dies bei anderen Menschen ausgelöst hat.
Zeitpunkt Diagnose
Jeder Mensch ist einzigartig und hat seinen persönlichen Umgang mit der Erkrankung. Daher gibt es auch keine „richtige“ oder „falsche“ Art der Krankheitsbewältigung. Hier sprechen Cancer Survivors darüber, wie sie ihre existenzielle Krise, den durch die Krankheit bedingten Bruch bzw. Wendepunkt im Leben gemeistert haben, welche Träume sie trotz Erkrankung hatten und wie sie ihren eigenen Weg gefunden haben, mit der Diagnose Krebs umzugehen.
Leben mit Krebs
Mithilfe moderner und individueller Krebstherapien werden durchschnittlich 40 Prozent der Patienten geheilt. Für Patienten, bei denen keine Heilung möglich ist, soll eine Behandlung die Verlängerung der Lebensdauer und ein möglichst beschwerdefreies Leben mit der Krankheit bewirken. Aber auch der nicht-medizinische Umgang mit der Erkrankung ist wichtig. Erfahren Sie, wodurch andere Menschen Kraft geschöpft haben, was sich in ihrem Leben verändert hat und wie sie Energie aufbringen konnten, um neue Stärke zu entwickeln.
Rolle von Partner und Familie
Meist werden Partner, Familie oder andere vertraute Menschen als größte Kraftquelle erlebt. Sie teilen die Sorgen und Ängste der Betroffenen und stehen Belastungen gemeinsam mit ihnen durch. Manchmal sind Veränderungen in der bisherigen Rollenaufteilung der Familie notwendig oder die Lebensplanung verändert sich. Das kann auf beiden Seiten große Verunsicherung auslösen. Offene und vertrauensvolle Gespräche können viel zum gegenseitigen Verständnis beitragen und helfen, gemeinsam auch neue Wege zu gehen.
Rolle von Freunden und Kollegen
Die meisten Betroffenen wünschen sich einen offenen Umgang mit ihren Freunden und Kollegen. Wichtig ist ihnen ein „normales“ Verhältnis mit einer Ausgewogenheit von Sorge und Fürsorge. Das Erfüllen von speziellen Essenswünschen, das zeitweise Übernehmen der Kinderbetreuung, Unterstützung im Alltag und – wenn möglich – gemeinsame Aktivitäten werden als wertvolle Hilfsangebote beschrieben. Fast alle Cancer Survivor berichten von Freunden, die sie eng begleitet haben, aber auch davon, dass sie Freundschaften verloren haben.
Rolle des Arbeitgebers
Den Betroffenen beschäftigt meistens die zentrale Frage: Wie geht es mit meinem Job weiter? Wie gehe ich mit meiner Erkrankung gegenüber meinem Arbeitgeber um? Spreche ich den Krebs und die möglichen Einschränkungen offen an? Die Rückkehr an den Arbeitsplatz kann bei der Genesung sehr gut helfen und der Arbeitgeber einen wertvollen Beitrag leisten. Er sollte sich offen und hilfsbereit zeigen und auf den Mitarbeiter empathisch zugehen.
Therapieerfahrungen
Die Art der Krebstherapie hängt immer von der Tumorart ab, das heißt, der Therapieverlauf unterscheidet sich von Patient zu Patient. Die Begriffe individualisiert, maßgeschneidert, personalisiert oder zielgerichtet in Zusammenhang mit Krebsbehandlungen sind heute in aller Munde. Es gibt jedoch einige Standardtherapien. Die Cancer Survivors berichten in diesen Videos von den unterschiedlichen Phasen der Erkrankung und den Erfahrungen mit den in Anspruch genommenen Therapien.
Selbsthilfegruppen und Internet
Wer sich als Angehöriger für das Thema Krebs interessiert oder selbst von der Erkrankung betroffen ist, informiert sich häufig im Internet. Für viele Patienten ist die Nutzung von digitalen Informationsangeboten ganz selbstverständlich. Die realen Treffen und der persönliche Austausch in Selbsthilfegruppen ist und bleibt ein unverzichtbarer Teil im Leben derer, die Unterstützung suchen. Soziale oder professionelle Netzwerke können hilfreich sein, um Mut, Stärke und neue Perspektiven zu finden.
Rehabilitation
Ziel und Wert von Reha sind es, denkbare Spätfolgen und mögliche Einschränkungen bedingt durch Krebs und Therapie vorzubeugen. Die Verbesserung der Lebensqualität steht dabei im Fokus. Ebenso soll verhindert werden, dass Betroffene erwerbsunfähig oder pflegebedürftig werden. Was also hilft beim Gesundwerden? Was ist ein möglicher Weg, wieder zurück in den gewohnten Alltag zu kommen? Rehabilitationsmaßnahmen können hierbei wertvolle Unterstützung bieten.
Psychoonkologie
Psychoonkologen leisten für Betroffene und deren Angehörige wertvolle Arbeit bei der mentalen Bewältigung einer Krebserkrankung. Hier finden Sie unterschiedliche Betrachtungen zu diesem professionellen Hilfsangebot, Sie erfahren, wann man gut beraten ist, diese Unterstützung in Anspruch zu nehmen und welche Vorurteile möglicherweise überwunden werden müssen. Häufig tun sich Männer noch schwer mit der Psychoonkologie – das sollte sich doch ändern lassen, oder?
Leben heute
Dank des medizinischen Fortschritts ist die Lebenserwartung und Lebensqualität von Krebspatienten heute deutlich höher als noch vor zehn Jahren. Immer mehr Menschen leben in Deutschland mit Krebs als chronischer Erkrankung – im Moment sind es ungefähr 4 Millionen. Bei einem großen Teil liegt die Erstdiagnose mehr als zehn Jahre zurück. Betroffene sprechen darüber, welche Empfehlungen sie für das Leben nach der Therapie haben und wie sie heute mit der Erkrankung leben.
Beratung der Landeskrebsgesellschaften
Fachliche Beratung und psychosoziale Hilfe erhalten Sie in einer der 119 Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften. Diese sind nachfolgend für alle Bundesländer dargestellt. Einen Podcast zum generellen Leistungsangebot und dem Wert der individuellen Beratung der Landeskrebsgesellschaften, Hilfestellung für Ihr Arztgespräch. Hierbei sind denkbare Fragen des Patienten an den Arzt in einem Dokument zusammengefasst.