Chirurgie bei NeN (NeT): individuell und gut geplant
Im Rahmen des NEN-Patiententags im April 2025 im SURVIVORS HOME fand ein informativer Vortrag mit dem Titel „Chirurgie nach Augenmaß – sinnvolle Eingriffe in der Behandlung von NEN“ statt. Referentin war Dr. Ann-Kristin Ballin, Fachärztin für Visceralchirurgie. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit des SURVIVORS HOME Berlin mit dem NeT-Kompetenzzentrum der DRK Kliniken Berlin Köpenick durchgeführt – einem spezialisierten Zentrum für die Versorgung von Patienten mit neuroendokrinen Neoplasien. Mehr Informationen zum Zentrum finden Sie unter www.net-kompetenzzentrum.de.
Dr. Ballin erklärt, dass chirurgische Eingriffe bei NEN häufig eine der ersten und wichtigsten Therapieoptionen darstellen – vor allem dann, wenn der Tumor lokal begrenzt ist und vollständig entfernt werden kann. Ziel ist entweder eine vollständige Heilung oder zumindest eine Linderung der Beschwerden durch sogenannte „Debulking“-Operationen, bei denen Tumormasse reduziert wird.
OP-Unterschiede je nach Lage und Organ
Je nachdem, in welchem Organ der Tumor sitzt, unterscheidet sich die Operation deutlich. Besonders häufig sind NeTs im Dünndarm. Hier lassen sie sich oft minimal-invasiv (also mit kleinen Schnitten) entfernen, teilweise inklusive benachbarter Lymphknoten oder eines Stücks Dickdarm. Wichtig ist, dass man bei der Operation auch den Dünndarm sorgfältig abtastet, da dort manchmal mehrere kleine Tumore gleichzeitig vorkommen.
An der Bauchspeicheldrüse sind Eingriffe komplexer:
- Tumore im Kopf der Bauchspeicheldrüse erfordern oft eine große Operation inklusive Entfernung von Zwölffingerdarm, Gallenblase und manchmal eines Teils des Magens.
- Tumore im Schwanz der Bauchspeicheldrüse lassen sich mitunter schonender, sogar minimal-invasiv entfernen – manchmal mit der Milz.
Moderne Technik: OP-Roboter und Bildgebung
Ein Highlight des Vortrags ist der Einsatz des OP-Roboters „Da Vinci“. Dieser ermöglicht besonders präzise, minimal-invasive Eingriffe – zum Beispiel im kleinen Becken oder bei schwer zugänglichen Tumoren. Auch bei Lebermetastasen werden moderne Methoden wie intraoperativer Ultraschall, Verödung oder Strahlentherapie kombiniert eingesetzt.
Zukunftsausblick
Dr. Ballin berichtet außerdem über zukünftige Entwicklungen wie den Einsatz von künstlicher Intelligenz zur besseren Navigation während der Operation oder von Virtual-Reality-Brillen zur 3D-Planung komplexer Eingriffe.
Fazit
Chirurgische Behandlungen bei NEN sind hochspezialisiert, sehr individuell und erfordern eine sorgfältige Planung. Sie sollten idealerweise in erfahrenen Zentren erfolgen, die moderne Technik, Erfahrung und interdisziplinäre Zusammenarbeit vereinen – wie das NeT-Kompetenzzentrum der DRK Kliniken Berlin Köpenick.
Transcript
Mein Name ist Ann Kristin Ballin.Ich bin Oberu00e4rztin in der Klinik fu00fcr Chirurgie in den DRK Kliniken.Wir arbeiten jetzt ja zwar erst kurz, aber sehr intensiv mit Henning Jan zusammen.Und ich mu00f6chte Ihnen bisschen was nu00e4herbringen u00fcber die chirurgischen Optionen bei der Behandlung von neuroendokrinen Neoplasien.Es klang jetzt ja schon mehrfach an, dass das in der Regel eine sehr individualisierte Behandlung ist.
Jeder Patient ist anders, jeder Tumor ist anders.Aber es gibt so gewisse, sag ich mal, Standardbehandlungen.Und grade in der Chirurgie, da mu00f6cht ich Ihnen bisschen was daru00fcber erzu00e4hlen.Genau.Bei den neuroendokrinen Neoplasien ist es so, dass die Chirurgie hu00e4ufig eine der primu00e4ren Behandlungsoptionen ist.
Dass wir also am Anfang der Kette stehen und grade wenn die Tumoren lokal begrenzt sind, wenn sie nach der erfolgten Bildgebung hu00f6chstwahrscheinlich komplett entfernt werden ku00f6nnen, dann ist Chirurgie eine sinnvolle, gute Behandlungsmu00f6glichkeit.Und da ist es eben wichtig, dass wir vorher eine gute Bildgebung haben, dass wir zum Beispiel diese PET CTs haben, dass wir gucken, wo leuchtet's denn und machen da einen Plan fu00fcr die Operation.Das sind keine Eingriffe, die man so mal eben in soner Nacht und Nebel Aktion machen kann, sondern das sind in der Regel gut geplante vorbereitete Operationen.Die sind sehr individualisiert auf den Patienten zugeschnitten und genau danach ausgerichtet, wo sind die Tumoren und gegebenenfalls Metastasen, die entfernt werden mu00fcssen.Das Ziel 1 solchen Operation bei 1 neuroendokrine Neopasie ist in der Regel, den Tumor mit Lymphknoten und mit gegebenenfalls Metastasen vollstu00e4ndig zu entfernen, also kurativ in heilender Absicht.
Es gibt aber auch manchmal Patienten, die haben einen grou00dfen Tumorbefall und da macht man eine sogenannte Debulking Operation, dass man also Tumormassenreduktion macht, die Symptome zu verbessern, den Patienten Lebensqualitu00e4t zuru00fcckzugeben.Dass man sagt, wir ku00f6nnen zwar nicht den Tumor vollstu00e4ndig entfernen, aber wir ku00f6nnen die Teile entfernen, die Beschwerden machen, sodass dann die Lebensqualitu00e4t steigt.Das sind die beiden Mu00f6glichkeiten, die es gibt.Und je nach Organbefall, wo liegt der Tumor u00fcberhaupt in welchem Organ, wo ist er innerhalb des Organs gelegen und wie grou00df ist er, sind die Operationen sehr, sehr unterschiedlich und mu00fcssen auch unterschiedlich geplant werden.Sowohl vom Zugangsweg, eine offene Operation mit Schnitt minimalinvasiv oder mit dem Roboter sogar.
Das muss vorher vorbereitet sein und das muss gut geplant sein, bevor man eben anfu00e4ngt.Manchmal entsteht sogar die Situation, dass wir vorher schon operiert haben.Also dass wir bei Patienten eine ganz normale Blinddarmoperation machen, weil wir denken, hat eine Blinddarmentzu00fcndung, weil die Symptome dazu passen.Und die Pathologen sagen uns hinterher, ah ja, aber unter Mikroskop fanden wir die schu00f6nen Zellen, die wir vorhin gesehen haben, ja.Also dass die Diagnose der Operation erst nach der die Diagnose der Erkrankung erst nach der Operation erfolgt.
Wenn zum Beispiel jemand operiert wird, weil er einen Darmverschluss hat am Du00fcnndarm, dann operiert man das, nimmt das raus, wo der Verschluss entstanden ist, schickt das zum Pathologen und vielleicht findet der Pathologe eine neuroendokrine Neoplasie als Ursache des Darmverschlusses.Das ist tatsu00e4chlich auch 1 der Organe, was eben hu00e4ufig befallen ist, der Du00fcnndarm.Also neuroendokrine Neoplasien entstehen hu00e4ufig im Du00fcnndarm.Und wenn das so ist, werden sie in der Regel operiert.Jetzt ist es so, der Du00fcnndarm geht an seinem letzten Anteil in den Dickdarm u00fcber, das ist die Nahrungspassage sozusagen.
Und aus irgend Grund finden sich an diesem Anteil hu00e4ufig diese neuroendokrinen Neoplasien.Das ist noch mal eine anatomische Besonderheit.Wenn das der Befall von der neuronendokrinen Neoplasie irgendwo an 1 Du00fcnndarmschlinge ist, dann kann man das gut operieren.Man kann, wie so da gestrichelt angezeichnet, die dieses Segment, diesen Anteil vom Du00fcnndarm rausnehmen und nu00e4ht das wieder zusammen.Was man da drunter noch sieht, diese kleinen runden Zellen neben den Blutgefu00e4u00dfen, das sind die Lymphknoten.
Und da ist es eben wichtig, dass man die mit rausnimmt, damit die Pathologen die auch untersuchen ku00f6nnen und uns sagen ku00f6nnen, ist da auch was drinne?Ja?Und das ist aber am Du00fcnndarm in der Regel kein kein Problem.Diese Operation kann man hu00e4ufig gut minimalinvasiv durchfu00fchren.Das sieht man an dem mittleren Bild.
Da werden kleine Schnitte gemacht, dann gibt's so kleine Stahlhu00fclsen zum Einfu00fchren der Instrumente und dann kann man das fu00fcr die Patienten wenig beeintru00e4chtigend mit kleinen Schnitten in der Regel gut machen.In der Sondersituation, dass das am Ende vom Du00fcnndarm ist, dann ist es so, dass man in der Regel kleines Stu00fcck Dickdarm mit entfernen muss, weil das an einem gemeinsamen Blutgefu00e4u00df hu00e4ngt.Und das ist auf dem ganz, von Ihnen aus gesehen, ganz rechten Bild eingezeichnet, dass man da eben Du00fcnndarm mit gegebenenfalls dem kleinen Stu00fcckchen Dickdarm entfernen muss.Da sieht man den kleinen Wurmfortsatz, so landlu00e4ufig Blinddarm genannt, der ja auch diese neuroendokrine Neoprasin haben kann.Den wu00fcrde man in der Regel auch dann mit entfernen, wenn er nicht vorher schon mal in der Kindheit verloren gegangen ist.
Und hier ist es so, dass wir, wie gesagt, das gut minimal invasiv operieren ku00f6nnen, dass wir das mit kleinen Bergeschnitt machen.Man muss ja irgendwo den Du00fcnndarm rausholen.Da macht man eben sonen kleinen 5 bis 10 Zentimeter grou00dfen Schnitt und da entfernt man dann das zieht man das Stu00fcck ausm Bauch raus.Da haben wir so kleine Plastiktu00fcten, wo wir das verpacken und dann ausm Bauch sozusagen entfernen ku00f6nnen, sodass man da auch nicht das Risiko eingeht, dass man Tumorzellen verschleppt, dass man das nicht bei der Operation noch weiter verteilt.Und da gibt es wirklich gute Mu00f6glichkeiten, dass man das so abdeckt und dass man das eben ganz isoliert rausholt.
Und dann geht's zum Pathologen und der Pathologe sagt uns dann, was er da zu finden hat, ja.Dann kann man, hat man 2 Darmanteile, die man erst mal voneinander getrennt hat, muss man wieder verbinden, damit die Nahrungspassage wieder passieren kann.Das klappt in der Regel sehr gut mit spezialisierten Klammernahtgeru00e4ten.Gibt so kleine Titanklammern und mit denen kann man dann gezielt die beiden Darmanteile wieder zusammenschlieu00dfen.Wenn man also mit kleinen Schnitten minimalinvasiv operiert, dann kann man auch mit kleinen Geru00e4t hu00e4ufig gut die Darmanteile wieder verbinden, sodass das fu00fcr den Patienten wenig beeintru00e4chtigend ist und hu00e4ufig nicht mehr mit den grou00dfen Bauchschnitten einhergeht.
Hier auf der rechten Seite sieht man noch mal, wie das so, na ja, technisch vor sich geht, ne.Der Bauch ist mit Gas aufgefu00fcllt, damit wir da Platz zum Operieren haben.Wir haben so kleine Stahlhu00fclsen, da werden die Arbeitsgeru00e4te eingefu00fchrt.Und dann kann man da sehr, sehr gezielt eben suchen, wo ist denn dieser zum Beispiel neuroendokrine Tumor am am Du00fcnndarm und den gezielt dann entfernen.Jetzt gibt's manchmal so die die Idee bei bei Patienten, aber wu00e4r's nicht besser, wenn wir richtig schu00f6n grou00dfen Bauchschnitt machen?
Dann ku00f6nnen Sie doch vernu00fcnftig gucken, da muss man doch alles anschauen und so weiter.Aber wenn man sich das genau anguckt, dann sieht man, dass durch das Gas im Bauch da grou00dfer Raum entsteht.Und die u00dcbersicht ist tatsu00e4chlich bei den minimalinvasiven Operieren manchmal sogar besser, weil der der Gasdruck im Bauch eben die ganzen anderen Organe son bisschen verdru00e4ngt, hebt die Bauchdecke ab.Es ist nicht so, dass grou00dfer Schnitt heiu00dft, dass man's besser sieht, dass man besseren u00dcberblick hat, sondern es ist hu00e4ufig so, dass man mit kleinen Schnitten tatsu00e4chlich wirklich sehr, sehr guten u00dcberblick hat.Kam jetzt grad die Frage ausm Publikum, wie man beim Du00fcnndarm das abtasten kann.
Genau, das stimmt.Das ist tatsu00e4chlich bei den Du00fcnndarm, beim Du00fcnndarmbefall wichtiger Bestandteil der Operation, dass man den Du00fcnndarm komplett durchtastet, weil diese neuroendokrine Tumoren an mehreren Stellen gleichzeitig auftreten ku00f6nnen und die mu00fcssen nicht unbedingt grou00df sein.Die sieht man nicht unbedingt mit blou00dfem Auge.Da gibt's die Mu00f6glichkeit, dass man u00fcber den Schnitt, den man spu00e4ter auch als Bergeschnitt nimmt, dass man da einfach, sag ich mal, eine kleine Folie einfu00fchrt und sich den Du00fcnndarm vorholt.Der Du00fcnndarm ist sehr mobil, der hu00e4ngt an seinem an seinem Fettgewebe und den kann man hin- herziehen.
Und da gibt's die Mu00f6glichkeit, auch wenn man eigentlich minimalinvasiv operiert, trotzdem das zu kombinieren mit kleinen Schnitt und dann kann man das trotzdem auch abtasten.Nicht im Bauch, vorm Bauch.Genau.Das Man kann das kombinieren.Also man kann den Anfang, den Grou00dfteil der Operation minimalinvasiv gestalten und das Abtasten kann man trotzdem mit den Fingern vernu00fcnftig machen.
Genau und das ist ja, das muss man vorher planen.Deswegen ist es wichtig, dass man sich, bevor man die Operation anfu00e4ngt, guten Plan macht, dass man sagt, wir mu00fcssen aber ja auch noch abtasten und wie machen wir das?Die Frage war noch mal nach dem Schnitt.Das ist der Schnitt, u00fcber den man spu00e4ter auch den Du00fcnndarm entfernen kann.Und der ist je nach Lage, je nach Gru00f6u00dfe des Tumors 5 bis 10 Zentimeter.
Hu00e4tte man jetzt sehr grou00dfen Tumor, den man spu00e4ter rauskriegen muss, mu00fcsste auch der Schnitt gru00f6u00dfer sein.Das waren die Du00fcnndarm Neoplasien.Jetzt muss man sagen, der Du00fcnndarm, der ist sehr gutmu00fctiges Organ.Der ist Mit dem kann man viel anstellen.Der lu00e4sst sich so rausziehen, dann kann man den begucken, dann kann man Stu00fcck rausnehmen, wieder zusammennu00e4hen.
Der ist wartungsarm, wu00fcrde ich sagen, der Du00fcnndarm, ja?Das ist lu00e4uft eigentlich.Dann gibt's Organe, die sind nicht so entspannt, ja?Zum Beispiel die Bauchspeicheldru00fcse, das ist son bisschen sone Diva.Da muss man schon auch aufpassen, vorsichtig sein, die kann man nicht einfach mal hochheben, angucken, links, rechts drehen, zum einen wegen der anatomischen Lage, aber auch, weil sie das nicht nicht gut vergibt.
Also die ist sehr empfindlich, ja.Und neuroendokrine Neoprasien entstehen aber auch hu00e4ufig und gerne eben an der Bauchspeicheldru00fcse.Und da auch da ist es wichtig, dass man vor der Operation Plan hat.Klar mu00fcssen wir oft dann doch noch mal improvisieren und links rechts gucken, Aber man muss eigentlich Plan haben, dass man sagt, wo ist der Tumor innerhalb der Bauchspeicheldru00fcse gelegen, ja?Anatomisch gibt's da den Kopf und den Ku00f6rper und den Schwanz der Bauchspeicheldru00fcse.
Je nachdem, wo man ran will, ist die Operation vollkommen unterschiedlich.Heiu00dft, das sind wirklich ganz andere Eingriffe.Und hier sieht man auf der schematischen Darstellung sieht man mal, wie das anatomisch ist.Also dadurch entstehen die Herausforderungen, dass man sagt, der Kopf der Bauchspeicheldru00fcse, der liegt im Zwu00f6lffingerdarm.Das sind zwar eigentlich 2 Organe, aber die sind zusammengewachsen.
Das das kann man kaum trennen, ja.Und der Schwanz der Bauchspeicheldru00fcse auf der rechten Seite, da wo's schmaler wird, da der ist ganz eng verwachsen und verklebt mit den Blutgefu00e4u00dfen der Milz und auch mit der Milz selber.Ja, also da gibt's wirklich Herausforderungen, dass man sagt, da das mu00fcssen wir uns vorher u00fcberlegen, wie wollen wir das Problem denn lu00f6sen, ja?Wenn man jetzt an den Kopf der Bauchspeicheldru00fcse heran will und man hat da mu00f6glicherweise einen grou00dfen, ungu00fcnstig gelegenen neuroendokrinen Tumor, dann kann das darauf hinauslaufen, dass man eine grou00dfe Operation macht mit Bauchschnitt und dass man sagt, ja, in diesem Fall mu00fcssen der Kopf der Bauchspeicheldru00fcse mit dem Zwu00f6lffingerdarm, mit der Gallenblase und mit eventuell einem Stu00fcck Magen rausgenommen werden.Das kann sozusagen passieren.
Wenn der Tumor anatomisch so gelegen ist, eine gewisse Gru00f6u00dfe hat, dann geht's nicht anders wegen der Anatomie des Kopfes der Bauchspeicheldru00fcse.Das wird in der Regel per Bauchschnitt dann gemacht und da werden dann neue Verbindungen geschaffen.Das sieht man auf dem Bild an der rechten Seite.Da nehmen wir wieder unseren Du00fcnndarm, der ja freundlich ist und sich und dann einspringt quasi.Den kann man dann hochziehen und dann macht man da neue Verbindungen zur Bauchspeicheldru00fcse, zum Gallengang, zum Magen, ja, verbindet das alles neu.
Das sind sehr aufwendige Eingriffe.Am Schwanz der Bauchspeicheldru00fcse ist es bisschen entspannter.Immer noch nicht so entspannt wie am Du00fcnndarm, aber bisschen entspannter.Da kann man unter Umstu00e4nden auch minimalinvasiv operieren, sieht man auf der rechten Seite, ja.Da muss man nicht unbedingt grou00dfen Bauchschnitt machen.
Auch das ist noch mal abhu00e4ngig von der individuellen Lage und auch von der Gru00f6u00dfe des Tumors.Aber da kann man eben sagen, wir nehmen zum Beispiel den den Schwanz der Bauchspeicheldru00fcse gegebenenfalls in Kombination mit der Milz, aber auch nicht unbedingt.Jetzt haben wir hier kleines Echo von da hinten.Nehmen entfernen wir, ja, und ku00f6nnen das unter Umstu00e4nden auch minimalinvasiv machen.Genau.
Und ich war am Anfang schon kurz eingegangen, ach, jetzt ist es weg, auf diese die Bulking Operation, wo man sagt, wir haben manchmal Patienten, die haben grou00dfe Tumormassen im Bauchraum, die sie sehr beeintru00e4chtigen, ja.Und dann auch den Patienten ku00f6nnen wir unter Umstu00e4nden natu00fcrlich dann immer in Kombination mit medikamentu00f6ser Therapie, mit dem ganzen Drumherum, aber kann man auch mal anbieten, dass man sagt, wir machen eine Operation, auch wenn wir schon wissen, wir ku00f6nnen nicht alles entfernen, dann ku00f6nnen wir doch die Symptome verbessern.Dann ku00f6nnen wir doch relevante Anteile dieses Tumors entfernen und haben dann fu00fcr die Patienten eine Verbesserung der Lebensqualitu00e4t.Da ist es hu00e4ufig so, dass es minimalinvasiv schwierig wird.Wenn der Tumorbefall sehr, sehr grou00df ist, sind wir begrenzt in dem, was man minimalinvasiv machen kann, ja?
Aber auch da kann man besprechen, wenn man sagt, es geht wirklich gezielt Anteile, muss man das gut vorher planen und schaut dann, brauchen wir Bauchschnitt oder geht's mit kleinen Schnitten?Und dann geh ich noch mal ein auf das Lieblingsspielzeug jetzt seit einigen Jahren der Chirurgen.Das ist natu00fcrlich der OP Roboter.Hier ist jetzt dargestellt vom, ja, vom Marktfu00fchrer und Monopolisten der Szene, von Intuitive, der Da Vinci Roboter, so wie wir den auch in Ku00f6penick stehen haben.Das das ist wirklich eine ja Revolution der Chirurgie.
Damit kann man Operationen machen, minimalinvasiv, die vorher so nicht gegangen wu00e4ren.Mit der mit der mit dem herku00f6mmlichen Minimalinvasiven, mit den kleinen Schnitten ist man begrenzt in der Abwinkelung der Instrumente, in den Winkeln, die man haben, die man mit seinen Instrumenten hinkriegt.Das ist hier kein Problem mehr.Da kann man sehr, sehr viel operieren u00fcber kleine Schnitte.Und der Roboter operiert nicht alleine, so wie man sich das manchmal vorstellt.
Das ist vielleicht die nu00e4chste Stufe, vielleicht in paar Jahren kommt das mal und der Operateur macht seins alleine.Jetzt im Moment ist es so, der Operateur sitzt oder die Operateurin sitzt an Konsole an der Seite und bewegt mit Joysticks und mit Pedalen, bewegt diese Arme des Roboters.Und u00fcber kleine Schnitte werden die Hu00fclsen sozusagen in den Bauchraum eingefu00fchrt und da kann man, das sieht man hier noch mal, da kann man wahnsinnig viel abwinkeln.Das ist angepasst an das an das Handgelenk des Menschen.So in der Art kann man da drehen und bewegen und wahnsinnig viel machen.
Und auf der linken Seite kann man sich's son bisschen vorstellen.Da hat man, wie so schwarz umrandet, die kleinen Einstiche in die in die Bauchdecke.Da werden die Geru00e4te eingefu00fchrt und die sind am Ende total variabel.Und damit kann man wahnsinnig viel machen.Und jetzt sehen Sie mal, kleinen Spoiler, das sind echte Fotos aus dem OP in Ku00f6penick.
So steht das Teil bei uns in Ku00f6penick.Wir haben sogar Fenster im OP, wenn Sie da gucken.Bisschen Tageslicht tatsu00e4chlich beim beim Arbeiten manchmal.Das ist halt Riesenteil, ne.Das ist total, das nimmt viel Platz in Anspruch.
Die Arme werden weit abgewinkelt.Das fu00fcllt den OP Saal zur Hu00e4lfte aus.Und in der an der anderen Hu00e4lfte sitzt da der Kollege und operiert und bewegt das sozusagen mit den Joysticks, Und das hat wirklich wahnsinnigen Vorschub gebracht an Operationen.Die mussten vorher immer mit grou00dfen Bauchschnitt gemacht werden, ku00f6nnen jetzt teilweise mit kleinen Schnitten gemacht werden, weil man die Unterstu00fctzung vom Roboter hat.Ich geh jetzt noch mal ganz kurz auf den Sonderfall ein, den Henni oder den Henni ja noch vorhin angesprochen hat.
Nicht so wenig Patienten sind ja leider Gottes befallen von Lebermetastasen, ne.Das ist eine eine Sache, die viele Patienten ereilt.Und auch bei Lebermetastasen kann man operative Mu00f6glichkeiten anbieten.Da muss man nicht mehr sagen wie vor vielen Jahren noch, tut mir leid, jetzt ku00f6nnen wir nix mehr fu00fcr Sie tun, sondern auch da kann man anbieten, dass man operiert, zum Teil sogar minimalinvasiv.Da ist man vor allen Dingen begrenzt dadurch, dass man das, was man operieren will, finden muss.
Man muss das visualisieren.Wir sehen nur die Leberoberflu00e4che bei der Operation.Wir mu00fcssen aber wissen, wo ist das gelegen?Da haben wir kleines Ultraschallgeru00e4t auf der ganz rechten Seite mit Sonde und dann hat man so wie wie man das kennt, der Ultraschallkopf ist aufm Bauch, in dem Fall auf der Leber.Man hat nebenbei seinen Monitor und kann gucken, wo ist es denn, wo wollen wir denn hin?
Und wenn man das damit gut lokalisieren und anstellen kann, dann kann man's auch minimal invasiv operieren, je nachdem, wie's gelegen ist, ja?Und die Kombination mit anderen Verfahren.Henning hat's auch kurz noch mal erwu00e4hnt, es gibt Mu00f6glichkeiten, Lebermetastasen zu veru00f6den, zu verstrahlen, zu bestrahlen von auu00dfen.In der Leber ist es oft so, dass wir da Kombinationen finden mu00fcssen, dass man sagt, es gibt von den Metastasen 2, 3, die ku00f6nnen wir gut operieren.Das machen wir und der Rest wird bestrahlt, veru00f6det, wie auch immer.
Da ist es halt unheimlich wichtig, dass man am Zentrum miteinander redet, dass man die Fu00e4lle in Tumorkonferenz diskutiert, dass man sagt, wo ist der Primarius, wo kommt's her, wo sind die Lebermetastasen, wie sind die genau gelegen und wie gehen wir jedes einzelne dieser Tumormanifestationen an praktisch und machen da vorher sinnvollen Plan.Und auch an der Leber kann man mit dem Roboter operieren, das macht sogar relativ viel Spau00df.Dann macht man da eben seine kleinen Einstiche, macht seine Arbeitsgeru00e4te rein und da kann man grou00dfe Teile der Leber tatsu00e4chlich minimalinvasiv entfernen.Da muss man hinterher leider trotzdem noch Schnitt machen, das rauszuholen ausm Bauch.Das ist immer son bisschen die Krux daran, aber es ist trotzdem viel weniger beeintru00e4chtigend fu00fcr die Patienten, als wenn man ihnen den grou00dfen Bauchschnitt macht.
Ja, zusammenfassend ist es wichtig, dass man die Behandlung von neuroendokrinen Neoplasien an Zentrum macht.Das haben wir jetzt schon oft genug betont, aber es gibt eben es gibt viele Behandlungsmu00f6glichkeiten.Man muss sie gut kombinieren.Man muss sagen, was ist fu00fcr diesen individuellen Patienten das Beste?Und deswegen ist es wichtig, dass man das an spezialisierten Zentrum macht.
Und auch wichtig fu00fcr Patienten ist natu00fcrlich die Lebensqualitu00e4t.Dazu gehu00f6rt das ganze Drumherum vor und nach Operation oder medikamentu00f6sen Behandlung.Und ein zentrales wichtiges Thema ist die Ernu00e4hrung.Da geht die Kollegin Jessica Conrad gleich noch mal drauf ein.Also die Frage war nach nach dem Einsatz vom Da Vinci Roboter, ob das wirklich immer das Mittel der Wahl und das Nonplusultra und u00fcberhaupt das Beste ist oder ob, ne, einige Kliniken ziehen sich auch wieder zuru00fcck aus dem Einsatz, gerade bei der Bauchspeicheldru00fcsenoperation.
Und ob das Fehler ist, dass die Klinik fu00fcr Chirurgie in der Mitte ist.Das das kann ich jetzt gar nicht so, nein, also das ist ja, mu00f6chte ich mich jetzt nicht so u00e4uu00dfern.Also es ist tatsu00e4chlich so, dass die die roboterassistierten Operationen an der Bauchspeicheldru00fcse, die sind schon sehr anspruchsvoll.Und wenn es da zu Komplikationen kommt, dann muss man sehr, sehr schnell sein, dass man die im Griff hat.Deswegen ist es tatsu00e4chlich so, dass einige Kliniken diesen Hype, sag ich mal, jetzt auch wieder bisschen zuru00fcckdrehen und sagen, okay, wir gehen wieder eher zuru00fcck auf unsere etablierten Methoden.
Man muss das gut abwu00e4gen, gut planen.Also fu00fcr fu00fcr kleine Befunde, die am Rand der Bauchspeicheldru00fcse gelegen sind, glaube ich, ist es eine gute Mu00f6glichkeit, die entweder minimalinvasiv oder auch roboterassistiert zu operieren.Grou00dfe Befunde, die nah an den zentralen Blutgefu00e4u00dfen sind, die mittig in der Bauchspeicheldru00fcse liegen, da wu00fcrde ich immer lieber auf Nummer sicher gehen und die mit Schnitt operieren, damit man wirklich vor Ort ist, wenn's irgendwie Problem gibt.Also ich glaube nicht, dass der Roboter das Allheilmittel und das Nonplusultra und das Beste fu00fcr alle ist, auch wenn's Spau00df macht.Ja.
Die also die Frage war einmal, wo der Roboter gute Ergebnisse hat, wo er regelhaft standardmu00e4u00dfig eingesetzt werden kann und nach der KI in der Chirurgie.Also der Roboter hat seine hat seine Vorteile, wenn man in engen Raum operiert.Zum Beispiel im Becken, im im grade bei Mu00e4nnern, in der Darmchirurgie, Enddarmchirurgie ist es sehr viel besser als eine offene Operation.Also so Bereiche, die die schwer zugu00e4nglich sind, die eng sind, wo man vielleicht umecken muss, da da ist der Roboter besser.Gerade in der Enddarmchirurgie, Rektumchirurgie besser als die nicht abwinkelbaren minimalinvasiven Geru00e4te sozusagen.
KI in der Chirurgie ist in der im Alltag, im Klinikalltag noch nicht angekommen.Es gibt ja so Bereiche wie Radiologie zum Beispiel, da ist es schon mehr oder weniger angekommen, da sucht die KI Befunde in den Bildern.In der Chirurgie ist es noch nicht angekommen.Es gibt aber Bestrebungen und da gibt's ganz interessante Projekte, dass die ku00fcnstliche Intelligenz Leitstrukturen am Monitor erkennt.Also bei, das fu00e4ngt im ja natu00fcrlich bei einfachen Befunden an.
Also bei der einfachen Gallenblasenoperation, die der hu00e4ufigste Eingriff in Deutschland, der mehrfach tu00e4glich durchgefu00fchrt wird.Da soll die KI am Monitor erkennen, wo sind die wichtigen Strukturen?Der Gallengang zum Beispiel, wo man nicht reinschneiden soll.Das wird dann am Monitor markiert, da wird gesagt, nein, nein, da nicht.Und dann wird es rot markiert sozusagen von der KI, dass sie sagt, hier sollst Du lang, da sollst Du nicht lang.
So.Gibt's ganz interessante Entwicklungen sozusagen.Oder fu00fcr Virtual Reality.Da gibt's VR Brillen fu00fcr den Chirurgen im OP, dass die Leber, die wird die die Bilder, das sind ja 2 D Bilder immer, die wir vom c't kriegen, wird umgerechnet in 3 D Bild, ist dann sozusagen als Hologramm.Im Saal, wenn man seine VR Brille aufsetzt, hat man son Hologramm und da ist die der Leberbefund dargestellt mit den Gefu00e4u00dfen drum herum.
Und dann kann man sich, wenn man, hier hat man die Leber, da hat man das Hologramm, dann kann man sagen, ah, jetzt mu00fcsste ich hier so, ja, dann da so, ja.Und dann kann praktisch der Chirurg das am Hologramm vorher die Operation einmal proben, einmal durchgehen und das dann u00fcbertragen auf die Leber, die vor einem liegt.Da gibt's ganz spannende Projekte.Also ich erwarte viel, aber das ist leider noch nicht angekommen in der im Alltag.Okay, das war's an Fragen.
Online sind jetzt auch grad keine Fragen.
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