Was ich über Reha wissen sollte

Grundsätzlich hat die Rehabilitation einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht darum, die Menschen wieder körperlich aufzubauen, in eine Leistungsfähigkeit zu bringen und bestmöglich für ihren Alltag wieder aufzustellen.

Onkologische Rehabilitation

„Auf ein Wort“ mit der Deutschen Rentenversicherung

Nach einer Krebserkrankung soll eine onkologische Reha dabei helfen, die Folgen der Tumorerkrankung zu reduzieren oder im besten Fall zu eliminieren. Da die Probleme der Betroffenen sehr unterschiedlich sein können, ist eine onkologischen Reha genau auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Zu den Besonderheiten, die eine onkologische Reha auszeichnen haben wir ein Interview mit Dr. Susanne Weinbrenner geführt. Sie ist Leiterin des Geschäftsbereiches Sozialmedizin und Rehabilitation und Leitende Ärztin der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) und sagt:

Oftmals ist es so, dass die Patienten total erschöpft sind von den Chemotherapeutika. Die Betroffenen erleben in der Therapie oft, dass ihr Körper ihnen quasi nicht mehr so gehorcht. Sie sind nicht so leistungsfähig, wie sie es vorher waren. Da gilt es auch, langsam in der Rehabilitation aufzubauen, damit die Menschen wieder erleben: ‚Ja, ich kann was, ich kann das bewältigen‘.

Über diese körperliche Unterstützung hinaus können die Patienten auch wieder mehr Zutrauen zu sich selbst finden. Dabei sind auch die psychoonkologischen Aspekte ein ganz wichtiges Angebot in der Rehabilitation. Es gilt nun, diese Erkrankung quasi in das eigene Leben zu integrieren. Dazu Dr. Weinbrenner:

Das heißt, Wege zu finden, mit der Erkrankung zu leben und sie zu akzeptieren. Wie ich als Patient mit möglichen, vielleicht auch bleibenden Einschränkungen leben kann und trotzdem Lebensfreude wieder entwickle und Lebensqualität erlebe.

Auch die sozialen Aspekte sind bei der Betrachtung wichtig.

Also wenn es darum geht, jemanden ins Erwerbsleben zu reintegrieren, schauen wir dann, ob wir hier noch eine weitere Unterstützung geben können.

so die Ärztin. Nach Abwägung dieser und weiter Fragen, können die Experten dann ein umfassendes und individuelles Paket für den Patienten schnüren.

Grundsätzlich werden Rehabilitationen für eine Dauer von drei Wochen bewilligt. Je nachdem, wie schnell das Ziel der Rehabilitation erreichbar ist, können sie im Einzelfall verlängert oder verkürzt werden.

Das gesamte Interview mit Dr. Susanne Weinbrenner können Sie im nachfolgenden Beitrag nachlesen oder direkt als Podcast anhören:

Therapeut weist junge Patientin in Übung mit Gewicht ein. Sie hält das Gewicht am ausgestreckten Arm. Therapeut weist junge Patientin in Übung mit Gewicht ein. Sie hält das Gewicht am ausgestreckten Arm.

Besonder­heiten der onkologischen Reha

Besonder­heiten der onkologischen Reha

Die Reha soll vor Früh­beren­tung oder Pflege­bedürftigkeit schützen. Dr. Susanne Wein­brenner von der Deutschen Renten­versicherung erklärt, dass fast jeder einen Anspruch darauf hat.

Stationär oder ambulant?

Die Rehabilitation kann stationär oder ambulant wahrgenommen werden. Ganz gleich für welche Variante sich der Patient entscheidet – die Pakete mit den angebotenen Rehabilitationsleistungen sind gleich. Die ganztägig ambulante Rehabilitation hat genau das gleiche therapeutische Angebot wie die stationäre Rehabilitation. Lediglich die Übernachtung fällt weg. Die Entscheidung für eine oder andere Variante richtet sich nach dem Zustand des Patienten. 

Stationär

Wer zum Beispiel allein zuhause lebt und noch stark geschwächt ist, für den ist eine voll­stationäre Reha­bilitation besser, als wenn sich der Patient zuhause auch noch selbst versorgen muss. Während der stationären Reha kann der Patient einen gesunden Abstand zum Erlebten der letzten Zeit bekommen. Er kann sich vollkommen auf sich selbst und sein Gesund­werden konzen­trieren – ohne abgelenkt zu sein.

Ambulant

Wem es bereits deutlich besser geht, der kann eine ganztägig ambulante Reha­bilitation in einer wohnort­nahen Reha-Einrichtung durchführen – als Anschluss­rehabilitation oder als onkologische Reha­bilitation. Der Patient fährt täglich vom Wohnort zur Klinik – entweder eigen­ständig oder mit Hilfe von Fahr­diensten. Tagsüber ist der Patient in das Therapie­konzept der Reha-Einrichtung eingebunden. Die Nächte sowie die Wochen­enden werden zuhause verbracht. Dadurch hat man die Möglichkeit, das Gelernte direkt im Alltag auszu­probieren und Probleme früh­zeitig mit dem Reha-Team in der Klinik zu besprechen.

Die ambulante Reha­bilitation umfasst das gesamte Angebot der stationären Reha.

Wer hat Anspruch auf eine Reha?

Kosten der Rehabilitation

Unterstützung beim Ausfüllen des Antrags

Wohin geht meine Reha?

Erwartungen an die Reha

Die Rehabilitation kann Krebspatienten ganzheitlich daran unterstützen, wieder in ihren normalen Alltag zurückzufinden. Aber eine Reha ist kein Urlaub. Die Betroffenen müssen mitarbeiten, aber ohne Stress.

Wer heute in eine Rehabilitation geht, muss üben sich intensiv mit Veränderungen auseinander­zusetzen und vieles dazu lernen – körperlich, psychisch und sozial. Schließlich geht es darum, seine Lebensgewohnheiten für die Zeit nach der Rückkehr in den Alltag und die Rückkehr in den Beruf zu ändern. Alle Kliniken bieten Therapien wie Kranken­gymnastik, Physio­therapie, Sportkurse, psycho­onkologische Betreuung und Sozialberatung an. Daneben gibt es bei speziellen krankheits- oder behandlungs­bedingten Beeinträchtigungen auch Therapien wie Lymphtherapie, Ergotherapie, Logopädie und vieles mehr.

Zu Beginn einer Rehabilitation werden mit den Betroffenen die Reha-Ziele vereinbart. Es werden Antworten auf Fragen besprochen, wie:

  • Wo möchte ich stehen, unmittelbar nach der Reha?
  • Wo möchte ich hin für die weitere Zukunft?

Diese Ziele sollen dann auch praktisch umgesetzt werden, z. B. mit den bewegungstherapeutischen Angeboten und Planungen für die Zeit nach der Reha. Der Patient soll sich intensiv Gedanken machen:

  • Kann ich an meinen Arbeitsplatz zurückkehren?
  • Kann ich in meinem Beruf noch arbeiten?

Außerdem müssen die Krebserkrankung, ihre Therapie und Folgen aktiv besprochen und in das neue Leben integriert werden. Es wird untersucht, welche Funktionsstörungen und Teilstörungen vorliegen und entsprechende Unterstützungen erarbeitet. Damit soll der Patient zu einem Punkt kommen, an dem er sein Leben als fast ist wie vorher empfindet und ein hohes Maß an Lebensqualität erreicht. Für alle diese Themen bedarf es der aktiven und engagierten Mitarbeit des Patienten. Denn davon hängt sein Reha-Erfolg ab.

Diese Erwartungen hatten Betroffene an eine Reha

Portrait Nadja Will Portrait Nadja Will

Erwartungen an die Rehabilitation

Erwartungen an die Rehabilitation

Nadja Will sagt: Ich habe gedacht, wieder in eine Krebsklinik, wieder alle krank. Hab mich wirklich für mich auch ein bisschen schwer getan, da hinzufahren…
Portrait Wolfgang Schliet Portrait Wolfgang Schliet

Erwartungen an die Rehabilitation

Erwartungen an die Rehabilitation

Wolfgang Schlieth sagt: Also ich habe für mich gesagt, ich will in die Reha. Ich will auch-, zum Psychologen will ich gehen, weil ich abgefahrene…
Portrait Evelyn Kühne Portrait Evelyn Kühne

Erwartungen an die Rehabilitation

Erwartungen an die Rehabilitation

Evelyn Kühne sagt: Also ich habe so Frühsport vor Augen gehabt. Stuhlkreise, in der irgendwelche psychologische-, in denen irgendwelche psychologischen Probleme gewälzt werden. Ja, alles,…

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