Gemeinsame Stärke in herausfordernder Zeit
Angehörige von Krebspatienten stellen eigene Bedürfnisse oft zurück und verlieren ihre seelische Gesundheit aus dem Blick. Doch wer auch auf sich selbst Rücksicht nimmt, hat mehr Kraft für den gemeinsamen schweren Weg.
Was hat Ihnen in der Zeit der Erkrankung Kraft gegeben? Haben Sie sich jemandem anvertraut?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Was mir in dieser belastenden Situation sehr geholfen hat, war einerseits mein Mann, der immer versucht hat, positiv zu sein und der auch den Fokus auf mich hatte, also seine Lebensfreude und sein Kampfwille haben mich auch angesteckt. Was mir noch geholfen hat, war natürlich das Verantwortungsbewusstsein gegenüber meiner Tochter. Mir hat auch meine Familie geholfen, Mir haben Freunde geholfen. Da gibt es ein paar Freunde aus dieser Zeit, da kann sonst was passieren, die werde ich nicht im Stich lassen. Nie im Leben, weil sie mich auch nicht im Stich gelassen haben. Es war insgesamt eine sehr intensive Zeit, wo auch Bindungen noch mal intensiver geworden sind, und das hat mich getragen. Später habe ich mir dann auch tatsächlich psychologische Hilfe gesucht, denn das wurde irgendwie zu viel. Die Hilfe hätte ich mir allerdings auch schon suchen sollen. Ich finde es wirklich wichtig, dass der Fokus nicht nur auf dem Erkrankten ist, sondern die Angehörigen auch Unterstützung brauchen und wissen, wo sie sich auftanken können und wo man mal schaut, wie es ihnen geht. Weil sonst fallen die dann wieder in ein Loch. Denn da ist keine Substanz mehr und es dauert wieder eine Weile, sich da aufzubauen.
Jana Lindner
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