Vor der Diagnose Krebs
Monika Cramer sagt:
Also bei mir war es, dass die Diagnose mich völlig überrascht hat. Ich hatte zwar vorher, im Vorhinein, im Januar eine schwere Grippe gehabt und habe dann gemerkt, dass ich davon irgendwie ein bisschen schwerer erhole, und habe dann gemerkt, obwohl ich viel Sport gemacht hatte immer, dass ich einfach in meinen Sport nicht mehr so reinkomme und dass ich plötzlich eine Atemnot habe, die ich gar nicht kannte. Und dann hatte ich beschlossen, okay, wir müssen mal Blut abnehmen, weil irgendwas stimmt nicht so richtig. Und dann, mein Mann ist ja auch Arzt, hat er gesagt, nimmt er mal einfach schnell Blut ab irgendwann. Und dann hat er die Röhrchen vergessen oder dann hatte ich keine Lust und dann war keine Zeit und das haben wir dann so ein bisschen hingeschoben, bis dann im März, kurz vor der Kommunion, also tatsächlich an dem Freitag, wo die ersten Gäste ankommen sollten, mein Mann gesagt hat: „So, heute Früh nehmen wir jetzt das Blut ab endlich.“ Da habe ich gesagt: „Ach, jetzt so vor der Feier ist vielleicht nicht so toll.“ Vielleicht hatte ich auch schon so ein bisschen eine leichte Ahnung, dass das nicht gut ausgeht. Und dann haben wir gesagt: „Okay, na, jetzt machen wir es.“ Und dann war es so und ich war in der Küche, habe schon gekocht für die Gäste und alles vorbereitet. Und gegen Mittag kommt auf einmal mein Mann nach Hause, im Kittel, und sagt: „Monika, du hast Leukämie. Wir müssen sofort in die Klinik.“ Und da habe ich dann gedacht: „Puh“, durchgeschnauft, Herd ausgestellt und wir sind dann gleich in die Klinik gefahren, gleich in die innere Klinik, in das medizinische Zentrum für Blutkrebserkrankungen. Und ich hatte dort dann gleich ein Gespräch mit dem Professor, der da dafür zuständig ist. Und der hatte schon die Blutunterlagen vor sich liegen und hat mir dann eröffnet, dass ich eben eine Form der Leukämie habe, eine akute Leukämie, lymphatische Leukämie, das heißt, die weißen Blutkörperchen betreffend, und dass ich davon eine superseltene Sonderform auch noch habe, die eigentlich nur Kinder und Jugendliche haben, die bei uns Erwachsenen extrem selten ist. Ich glaube, in Deutschland 500 Fälle, meine ich mich so zu erinnern. Und dass dieses Erkrankung, das hat er mir auch gleich gesagt, eine extrem schlechte Prognose hat und dass die Behandlung eine extrem schwierige Chemotherapie und Bestrahlung und alles, was gut und teuer ist, umfasst. Und dass ich nur eine Chance habe, wenn ich auch eine Knochenmarksspende bekomme.
- person Monika Cramer
- coronavirus Leukämie (akut)
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