
Ernährungs-Coach: Oxalsäure – Freund oder Feind?
Dies ist ein Veranstaltungsinhalt von SURVIVORS HOME am 14.05.2025.
Liz Stellmacher informiert über Oxalsäure, ein natürliches Stoffwechselabbauprodukt, das sowohl im menschlichen Körper als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt. In einer durchschnittlichen Mischkost nimmt der Mensch täglich zwischen 50 und 200 mg Oxalsäure auf. Sie zählt zu den antinutritiven Substanzen, da sie Mineralstoffe wie Calcium, Eisen und Magnesium im Darm bindet und deren Aufnahme behindert. Das kann langfristig zu Mängeln und erhöhtem Risiko für Nierensteine führen.
Bezug zu Krebserkrankungen
Besonders relevant wird Oxalsäure im Zusammenhang mit Krebserkrankungen und -therapien. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder nach Darmoperationen können Oxalsäure schlechter ausscheiden. Ein hoher Konsum kann die Nieren zusätzlich belasten. Da bei Krebstherapien häufig Eisen- und Calciummangel auftreten, kann die oxalsäurebedingte Hemmung der Nährstoffaufnahme diese Probleme verschärfen.
Darmflora und Oxalsäure
Eine gesunde Darmflora hilft beim Abbau von Oxalsäure. Nach Antibiotikagaben oder Chemotherapien kann diese beeinträchtigt sein. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut und eine ballaststoffreiche Ernährung fördern eine stabile Darmflora.
Oxalsäurereiche Lebensmittel
Hohe Mengen an Oxalsäure enthalten u. a. Spinat, Rhabarber, Mangold, Rote Beete, Nüsse (z. B. Mandeln, Haselnüsse, Cashewkerne), Süßkartoffeln, Weizenkleie, Tofu und schwarzer Tee. Der Gehalt variiert je nach Pflanzensorte, Alter, Pflanzenteil und Erntezeit.
Strategien zur Reduktion
Zur Minderung der Oxalsäureaufnahme empfiehlt Stellmacher:
- Kombination mit calcium- und magnesiumreichen Lebensmitteln (z. B. Milchprodukte, Vollkorn, grünes Gemüse, Hülsenfrüchte)
- geeignete Zubereitungsmethoden wie Garen und Schälen
- Beispiele: Spinat mit Sahnesoße oder Rote Beete mit Ziegenkäse
Fazit
Ein völliger Verzicht auf oxalsäurehaltige Lebensmittel ist nicht notwendig. Eine abwechslungsreiche Ernährung, kluge Kombinationen und eine gesunde Darmflora gleichen die potenziellen Nachteile aus. Bei bestehender Nierenerkrankung oder nach Darmoperationen ist eine gezielte Reduktion jedoch ratsam. Die Teilnahme an einer Ernährungstherapie im Rahmen der onkologischen Behandlung kann dabei hilfreich sein.
Zurück zum Themen-Special "Ernährung"