Stärkende Kur: Erinnerungen und Zukunft
Im Leben lernen wir mit vielen Dingen und Situationen umzugehen. Aber den Tod eines lieben Menschen mitzuerleben, dafür fehlt uns die „Erfahrung“. Angehörige sind überfordert oder verspüren vielleicht Druck, schnell wieder funktionieren zu müssen. Doch Trauer ist ein natürlicher Prozess, der seine Zeit braucht.
Wie haben Sie Ihren Alltag persönlich und mit Ihren Familienangehörigen erlebt, geschafft und gestaltet?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Ungefähr ein Jahr nach dem Tod meines Mannes habe ich mit den Kindern eine Kur mit dem Schwerpunkt Trauer gemacht. Das waren drei Wochen in den Bergen mit guten Gesprächen und sportlichem Programm eine Gelegenheit zum Innehalten, Reflektieren und ein guter Abschluss für unser Trauerjahr. Danach konnte ich gestärkter in die Zukunft blicken. Und trotzdem gibt es immer wieder Momente, in denen mich ein Lied oder ein Ort an alles erinnern, was wir durchlebt haben das Schmerzhafte, aber auch die guten Dinge. Ich bin dann voller Dankbarkeit für all das Positive, das wir hatten. Doch mein Alltag geht ja weiter und diese Trauermomente werden weniger, so dass ich mittlerweile auch sehr dankbar bin, wenn ich nahezu über solch einen Moment stolpere, der eine so intensive Erinnerung in mir wachruft. Das erfüllt mich und lässt mich gleichzeitig spüren, wie viel Leben noch in mir ist und ich wünsche mir, dass das so bleibt.
Carolin Kolbeck
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