Stärke in der Krise: Gemeinsamer Weg

Auch wenn der Schock tief sitzt, helfen aufrichtige Gespräche über die Krankheit. Die nächsten praktischen Schritte müssen überlegt werden und auch, wie Sie ihre Familie informieren.

Wie sind Sie als Paar mit der Diagnose umgegangen?

Nach der großen Operation, als der Tumor raus war, war das ja noch nicht das Ende der traurigen Nachrichten, sondern es wurde dann relativ zeitnah festgestellt, dass in der Leber Metastasen waren und es kamen erst mal tagelang nur schlechte Nachrichten und uns hat das trotzdem sehr zusammengeschweißt. Wir waren vorher schon sehr eng. Es ist eine sehr intensive Zeit gewesen, wo wir als Familie in so einer Blase waren und gar nicht so viel von der Außenwelt mitbekommen haben. Und wir haben dann nach all diesen Diagnosen folgende Strategie gewählt: Wir haben gesagt, wir gehen jetzt erst mal richtig durch das tiefe Tal und deklinieren alles bis zur Beerdigung durch und stellen uns diesem ganzen Schrecken. Und danach gucken wir da nicht mehr hin, sondern gucken nur noch nach vorn ins Positive und versuchen, unser Leben einfach so weiterzuleben. Gerhard hat sich sehr gewünscht, auch nicht jetzt irgendwas Besonderes oder nach dem Motto „Lebe, als wäre jeder Tag der letzte Tag“, sondern er wollte einfach ganz normalen Alltag leben. Und das haben wir dann gemacht.

Jana Lindner