Letzte Momente: Geborgenheit im Hospiz
Man spricht inzwischen von einer stillen Revolution in der Krebstherapie, weil sich in den letzten Jahren die Prognosen für Krebspatienten deutlich gebessert haben. Doch für viele ist der Tod aufgrund der Erkrankung trotzdem jeden Tag allgegenwärtig und irgendwann bleibt nicht mehr viel gemeinsame Zeit. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, mobilisieren Angehörige oft ihre letzten Kraftreserven. Für sie können ambulante Palliativteams, eine psychosoziale Unterstützung oder die Verlegung des Sterbenden in ein Hospiz wohltuend sein.
Was spricht für ein Hospiz?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Die Atmosphäre in diesem Hospiz strahlte Ruhe und Geborgenheit aus. Mein Mann wurde dort versorgt, wie ich es nicht hätte leisten können. Man kümmerte sich auch um die Angehörigen. Es gab z.B. eine Teeküche, in der die Kinder und ich Kuchen gegessen und Limonade getrunken haben. Ich erinnere mich auch, dass die Kinder abends am Sterbebett meines Mannes mit Strohhalmen rumgealbert haben. Das wäre zu Hause undenkbar gewesen. Aber dieser Wechsel hat uns ein anderes Gefühl für den Moment gegeben. Zugleich war uns bewusst, dass das die letzten Stunden mit ihm sind. Zu Hause hätte ich mich vermutlich auf irgendwelche organisatorischen Dinge konzentriert. Doch hier konnte ich ganz für ihn da sein, neben ihm liegen und musste mich um nichts kümmern. Ich konnte auf den Knopf drücken, wenn es ihm schlecht ging und es kam professionelle Hilfe. Diese Verantwortung abzugeben war für mich sehr wichtig und eine unglaubliche Entlastung.
Carolin Kolbeck
- person Carolin Kolbeck
- group Angehöriger
-
Mehr erfahren: