Beim Abschied bewusst dabei
Man spricht inzwischen von einer stillen Revolution in der Krebstherapie, weil sich in den letzten Jahren die Prognosen für Krebspatienten deutlich gebessert haben. Doch für viele ist der Tod aufgrund der Erkrankung trotzdem jeden Tag allgegenwärtig und irgendwann bleibt nicht mehr viel gemeinsame Zeit. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, mobilisieren Angehörige oft ihre letzten Kraftreserven. Für sie können ambulante Palliativteams, eine psychosoziale Unterstützung oder die Verlegung des Sterbenden in ein Hospiz wohltuend sein.
Wie ging es Ihnen in dieser schweren Zeit des Abschieds? Hatten Sie Angst vor dem letzten Abschnitt?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Da ich sehr realistisch war, war es für mich nur wichtig, das mitzuerleben. Man hat ja viel gehört, wie manche Leute dann auf ihre große Reise gehen. Ich habe es aber versucht, auch auszublenden. Für mich war nur wichtig weil ich seine Worte noch im Ohr hatte sorge dafür, dass ich nicht ersticke. Und ich war da. Und du bist so mit drin und achtest immer drauf, wie atmet er? Und zum Schluss kannst du nicht mehr sagen: Aua mir tut's hier weh oder so, sondern sie weisen dich manchmal nur mit einem Wimpernzucken darauf hin oder so, Ja, und die Hand zu halten und auf bestimmte Sachen zu achten und einfach nur dabei zu sein. Sei dabei, sei bewusst dabei, dass ist eine ganz, ganz wichtige Geschichte, dass man solche Sachen einfach mit vollem Bewusstsein erlebt.
Susanne Hagedorn
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