Stiller Abschied
Man spricht inzwischen von einer stillen Revolution in der Krebstherapie, weil sich in den letzten Jahren die Prognosen für Krebspatienten deutlich gebessert haben. Doch für viele ist der Tod aufgrund der Erkrankung trotzdem jeden Tag allgegenwärtig und irgendwann bleibt nicht mehr viel gemeinsame Zeit. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, mobilisieren Angehörige oft ihre letzten Kraftreserven. Für sie können ambulante Palliativteams, eine psychosoziale Unterstützung oder die Verlegung des Sterbenden in ein Hospiz wohltuend sein.
Wie erlebten Sie den Moment des Sterbens?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Ich kann nicht sagen, ob mein Mann spürte, dass ich bei ihm war als er starb oder was er von seiner Umgebung noch mitbekommen hat. Aber ich erinnere mich genau, dass es ein stundenlanges Ringen mit dem Tod war. Dabei bin ich eingeschlafen und als ich wach wurde, hörte ich keinen Atem mehr und hatte Sorge, dass ich den Moment einfach verpasst habe. Plötzlich machte er noch einen letzten tiefen Atemzug und ich glaube bis heute, dieser Moment war für mich. Ich sollte ihn miterleben. Ich brauchte dann noch eine Weile mit ihm allein, um zu begreifen, was gerade passiert war, bevor ich im Hospiz Bescheid gegeben hab.
Carolin Kolbeck
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