Zwischen Hoffnung und Hospiz

Während einer Krebs­behandlung kann es mehrere Therapie­optionen geben. Die Genesungs­chancen eines Erkrankten hängen vom Krebs­stadium und vom Ort seines Auftretens ab.

Von welchen unterschied­lichen Therapie­phasen und Erfolgen dabei können Sie uns erzählen, und wie haben Sie diese jeweils emotional erlebt?

Es werden ja Therapien angesetzt und entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht oder es funktioniert nicht so gut. Dann weiß man okay, du hast jetzt den ersten Schritt gemacht, man hat vielleicht ein bisschen Ruhe. Was passiert dann? Ist der Schritt nicht so gut? Die Therapie schlägt nicht an, kommt der nächste Schritt. Das bedeutet immer wieder Klinik, Klinik, Klinik. Wenn man aber dann auf dem Status ist, du bist austherapiert, gibt es ja wieder einen Schritt, und zwar um ganz schwierigen Schritt. Was machst du jetzt? Bleibst du? Sollte man zum Beispiel zu Hause bleiben? Soll zu Hause betreut werden? Soll er palliativ betreut werden oder soll er ins Hospiz gehen und denjenigen davon zu überzeugen, zu sagen: Pass auf, zu Hause funktioniert es nicht, es wird zu anstrengend. Es geht hauptsächlich um dich, dass du noch Lebensqualität hast, dass du keine Schmerzen hast. Eine 24-Stunden Rundumversorgung, Anmeldung, palliativ erst mal oder gleich Hospiz. Das ist immer so erschreckend, weil ob Palliativ oder Hospiz, da sterbe ich. Und das den Leuten klarzumachen, dass es für sie, für sie selber besser ist, ist auch eine ganz schwierige Sache. Bei meinem Mann war es nicht so das Problem, weil die Ärztin hat damals zu uns gesagt: Wir können auch ganz schnell dafür sorgen, dass sie zu Hause sind, dass zu Hause jemand da ist und sie dann betreut. Und dann sagt er Nein, das tue ich meiner Frau nicht an! Ich gehe oft erst mal auf die Palliativ und wenn es dann noch geht, ins Hospiz. Und dann habe ich ihn noch in dem Haus auf die Palliativstation gebracht. Und ja, das war dann auch ganz gut so!

Susanne Hagedorn