Lebenstraum: Wiesen, Wälder und 19 Pferde!
Marion Meisel hat eine bewegte Geschichte hinter sich und kann viel von Licht und Schatten im Leben berichten. Ihre herzliche und humorvolle Art hat sicherlich dazu beigetragen, sich dem Leben immer wieder anzuvertrauen.
Sie erkrankte im Jahr 2003 an Brustkrebs und hatte damals eine erfolgreiche Therapie – sie galt als geheilt. Dann wurde vor 6 Jahren Eierstockkrebs diagnostiziert, der auf einen Gendefekt zurückzuführen ist. Marion gehört zur Personengruppe mit familiär bedingtem Krebs, denn ihre Mutter und Tante erkrankten ebenfalls daran.
Sie verzweifelte nicht, sondern ergriff die Chance sich mit dem eigenen Pferdehof in Brandenburg, ihren großen Lebenstraum zu erfüllen. Ihr altes Leben hat sie mittlerweile hinter sich gelassen und ihre Kraftquelle „mit der Krebserkrankung zu leben“ hat sie bei ihren 19 Pferden gefunden. Sie liebt die schöne Landschaft, die Wiesen und Wälder und auch ihr Hobby: Das Akkordeonspielen.
Das Interview zum Nachlesen:
Moderator: Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe unserer Reihe ein Gespräch im roten Sessel. Heute hat uns Marion auf ihren Pferdehof nach Luckenwalde, ins schöne Bundesland Brandenburg, eingeladen. 2003 erkrankte sie an Brustkrebs und wurde erfolgreich therapiert. Viele Jahre war sie krebsfrei, bis 2019 bedingt durch einen Gendefekt erneut eine Krebsdiagnose gestellt wurde. Dieses Mal war es Eierstockkrebs. Ihr altes Leben hat sie hinter sich gelassen. Und sich mittlerweile in ihren Lebenstraum mit einem eigenen Reiterhof erfüllt. Sie liebt die schöne Landschaft, die Wiesen und die Wälder. Ihre Lebensfreude ist ansteckend und ihre herzliche Art und ihr Humor zeichnen sie aus. Schön, dass sie jetzt auf dem roten Survivor Chair Platz genommen hat. Und aus ihrem Leben erzählen wird. Ganz herzlich Willkommen Marion Meisel.
Marion Meisel: Herzlich Willkommen. Ich freue mich, dass du den Weg in meinen Pferdestall gefunden hast.
Moderator: Marion, sei so lieb. Erzähl uns deine Geschichte. Wie war dein Leben vor der Krebserkrankung?
Marion Meisel: Ja. Ich bin 1969 in Hessen geboren. Und bin im hessischen Bergland aufgewachsen. Und hab den Weg 1995 ins schöne Brandenburg gefunden. Und hab hier 1998 meinen Mann kennengelernt. 1999 kam unser Sohn zur Welt.
Moderator: Wie kam es dann zur Diagnose Brustkrebs?
Marion Meisel: Ich habe 1989 eine Tochter geboren. Und die ist im Juni geboren. Und im Oktober habe ich einen Knoten in der Brust gespürt. Und bin auch zum Arzt gegangen. Und der hat mich da so ein bisschen, da war ich 20, so ein bisschen, ach, das sind Milchdrüsen. Sie haben gestillt und alles normal. Zehn Jahre später, 99 war ja mein Sohn unterwegs. Mir ist schon aufgefallen, dass es mehr geworden ist, dass es größer geworden ist. Und nochmal ein Jahr später hatte ich einen Unfall mit einem Pferd, was auf mich drauf gefallen ist. Da war die Brust gequetscht. Da wurde ein Ultraschall gemacht. Und da habe ich das auch schon gesehen auf dem Bildschirm. Und sagte dann zu der Ärztin: Was ist das? Und sie sagte: Ich soll mir keine Sorgen machen, das ist ein abgekapseltes Hämatom. Und dachte, ich habe kein Hämatom. Ich weiß was ich habe. Und warum glaub mir das keiner. Und da war ich sehr konsequent. Und bin zur Ärztin gegangen. Es wurde dann auch eine Stanzbiopsie genommen. Das ging alles recht schnell. Und sie sagte dann zu mir. Das sind Worte, die sind immer da, präsent in mir. Frau Meissel, wenn sie nochmal so ganz schön in Urlaub fahren wollen mit Ihrer Familie, dann machen Sie das jetzt. Ob wir das jetzt anfangen mit der Therapie oder in vier oder fünf Wochen, ist egal. Frau Meissel, Sie haben das schon mindestens 15 Jahre. Das war eine Bratpfanne. Das war, ich war zum Teil wütend. Ich war, hab enttäuscht, traurig. Ich war so völlig rausgerissen aus einem einer heilen Welt. Und die Frage, die sich im Kopf stellt, wie lange noch? Wie lange noch kann ich das Leben so genießen, wie es jetzt ist?
Moderator: Auf einmal konntest du alles das, was du vorher erlebt hast, auch einordnen und zuordnen, oder?
Marion Meisel: Ja. Das wurde das plötzlich rund. Was ist da los? Und dachte, ich habe doch ein gutes Bauchgefühl. Und habe mich über mich selber geärgert, warum höre ich nicht auf mich selber, wenn mein Körper mir sagt, so und so ist das. Warum ich höre ich da nicht selber? Und wir sind rausgegangen auf den Parkplatz. Mein Mann ist neben mir gelaufen. Und vor unserem Auto da stand ein Baum. Und dieser Baum hatte so Geschwüre, die da an dem gewachsen sind. Auf diesem Parkplatz der Charité. Und dann schaute ich diesen Baum an. Und dachte, dieser arme Baum, dem geht es eigentlich wie mir. Und dann war für mich klar, dieser Baum der schafft das. Das wird abgeschnitten, das wir irgendwie, der kriegt da was drauf gepinselt. Und genauso mache ich das auch.
Moderator: Wie hat dich das verändert?
Marion Meisel: Also erst mal hat das Umfeld mich ja verändert, ne. Dann sind viele Freunde, die alle gekommen sind und so im Nachhinein denke ich, die wollten sich verabschieden von mir, ne. Und viele haben geweint. Und dachte, warum weinen die denn jetzt, die sind doch gar nicht krank. Ich bin doch krank, ne. Und dann habe ich gesagt: Ihr braucht keine Angst um mich zu haben, ich schaffe das. Obwohl ich weiß nicht, habe ich das gesagt, um den Freunden ein bisschen die Angst zu nehmen. Und das ich kämpfen will schon für meinen Sohn und für meine Tochter. Das war für mich 100 Prozent klar.
Moderator: Oder um dir Mut zuzusprechen?
Marion Meisel: Oder um mir auch Mut zuzusprechen. Ob man sich das einfach alles so schönredet. Und ob man sich wünscht Habe ich habe ganz fest daran geglaubt. Und ich war mir ganz sicher, ich schaffe das.
Moderator: Du hast einen Lebenstraum gehabt. Und den hast du verwirklicht. Lass uns ein bisschen in dein Herz und in die Geschichte weiter hineinschauen.
Marion Meisel: Ja. Natürlich verändert man sich nach so einer Diagnose. Und das Pferd hat mich immer so ein bisschen begleitet. Ich hatte auch immer Pferde. Und meine Tochter und ich, wir haben die gleichen Hobbies. Und dann haben wir irgendwie diesen Stall gefunden. Alles was ich an freier Zeit hatte, habe ich hier verbracht. Und es gab auch Zeiten, im Urlaub, wo ich hier im Stroh geschlafen habe bei den Pferden. Das war mir auch ganz wichtig, dann möglichst nah dabei zu sein. Und aber mit einem 40 Stunden Job und Stall. Man geht auch körperlich an seine Grenzen. Und merkt gar nicht wie der Körper eigentlich auch danach schreit, beachte mich. Ich hatte völlige Erschöpfung, viele sprachen von einem Burnout. Dachte, das kann gar nicht sein. Meine Psyche die ist da oben 100 Prozent, der geht es gut. Es ist der Körper, der nicht mit will, der schlapp ist, der fiebert, der Schüttelfrost hat. Was ist das los mit mir. Ich habe mich aufgerafft. Ich habe das hier gemacht. Das hat mir auch gut getan. Und habe gemerkt, ich kann das nicht. Und dann war ich noch mal bei meiner Ärztin, weil ich mir nur noch übergeben habe. Und die sagte dann, Frau Meissel, das geht so nicht. Sie müssen ins Krankenhaus. Und sie hatte eine RTW in die Praxis bestellt. Und hat mich nicht mehr nach Hause gelassen. Sie hatte ein gutes Gespür. Und da kam ein Chirurg. Und dann er einen Ultraschall auf meinen Bauch gehalten. Und dann sagte er, sie bleiben jetzt hier. Wir müssen gucken, was da los ist. Und dann wurde mir Kontrastmittel gespritzt. Und ich kam sofort ins CT. Und dann kommt der Chirurg rein. Und sagte die haben die Bilder ausgewertet und wir wissen was es ist. Es kommt vom Eierstock. Da ist ein Tumor. Und er ist dann rausgegangen und dachte, dass kann doch gar nicht sein. Aber weil es mir so schlecht ging. Und ich so am zittern war. Und ich Schüttelfrost hatte und Übelkeit kam dann, konnte ich das gar nicht so richtig begreifen. Das war so unfassbar. Jetzt habe ich was am Eierstock? Er hat irgendwie von einem Karzinom gesprochen. Ich wusste schon von dem Mamakarzinom. Das ist jetzt nicht so gut. Dann kam noch mal eine Ärztin und sagte, sie haben das und das. Standardmäßig ist eine große OP und danach noch eine Chemo. Und für mich, ich wäre am liebsten sofort dahingefahren. Das hatte ich damals auch so mit dem Brustkrebs. Das war auch so, jetzt muss es losgehen. Ich fahre doch jetzt nicht noch in Urlaub. Jetzt sofort. Und dann bin ich dagewesen. Und war schlecht informiert über diese Krankheit, Eierstockkrebs. Und dachte für mich so, wie lange habe ich eigentlich noch? Und dann habe ich den Arzt gefragt, ich wusste es ist schlimmer wie Brustkrebs. Und dachte, wie lange lebt man denn so damit? Mir hat keiner eine Auskunft gegeben oder geben wollen. Und dann habe ich im modernen Zeitalter mein Smartphone, gib das mal ein. Und dachte, O Gott. Vier Jahre. Das ist, das geht ja gar nicht. Und dann habe ich so im Kopf meine Wünsche Liste, was muss ich noch alles erleben unbedingt, was habe ich noch nicht gemacht. Was habe ich verpasst bis jetzt. Und dachte, und habe wirklich das aufgeschrieben auf einen Zettel. Und dachte, die vier Jahre reichen doch gar nicht. Das geht doch gar nicht. Und diese Woche Diagnose, das war am 28. Januar. Bis zum 7. Februar die Diagnose.
Moderator: schien unendlich…
Marion Meisel: Das war, das fühlte sich an nicht wie acht Tage, das waren achte Jahre so gefühlt. Und man sitzt zu Hause. Man weiß was man hat. Ich hatte immer, es war immer jemand da, wenn ich jemanden da haben wollte. Und es war keiner da, wenn ich keinen haben wollte. Das war perfekt.
Moderator: Da gab es ja einen Arzt, der hat sich Zeit genommen für dich?
Marion Meisel: Da gab es einen sehr netten, empathischen Arzt, der hat mich dann noch mal untersucht. Und noch mal ein Ultraschall gemacht. Und sagte, es ist ein Ovarialkarzinom. Aber, es gibt die Chance auf vollständige Genesung. Ich saß ihm auch so gegenüber, wie wir jetzt. Und sagte ich habe so gemacht fein. Und das buche ich jetzt bei ihnen. Und alles andere reklamiere ich.
Moderator: Hat er sich darauf eingelassen?
Marion Meisel: Er hat gelacht. So wie du jetzt auch. Und hat gesagt, das machen wir so.
Moderator: Dann kam es zur Operation?
Marion Meisel: Der Arzt kam und sagte ich habe sie tumorfrei operiert. Ich weiß, dass ich am selben Abend noch auf meinen Füßen gestanden habe, vor meinem Bett. Ich bin am 12. Tag entlassen worden und war dann wieder hier. Und ich hatte den Deal mit diesem Arzt, ich möchte im Stall übernachten. Und der sagte, das können sie machen. Wieso soll man nicht im Stall schlafen nach so einer OP. Ja dann war ich dann hier am 12. Tag. Meine Stute hochtragend mit dem Fohlen das kam dann auch. Das steht nebenan. Und ich habe die Geburt verpasst Ich wusste am Abend, heute Nacht kommt das Fohlen. Bin nachts hierher gefahren und das Fohlen war da. Dann habe ich dieses klitzekleine Pferd gesehen, ich habe es gestreichelt. Und der Onkel von dem Pferd steht im Stall daneben. Und dachte, wie bist du, wenn du 25 bist, so wie dein Onkel. Das muss ich erleben. Und dann habe ich gerechnet. Also ich muss mindestens 75 werden. Das schaffe ich. Um zu erleben, wie dieses kleine Fohlen ist, wenn es 25 ist.
Moderator: Dann kam der histologische Befund?
Marion Meisel: Ja. Es gab eine Tumorkonferenz, wo dann besprochen wurde, wie die Therapie weitergeht. Und unter anderem wurde vorgeschlagen eine genetische Testung vorzunehmen, ob ich eine BRCA1 oder zwei oder einen anderen Gendefekt habe. Das wurde gemacht. Ich wurde beraten, es wurde mir Blut entnommen. Und das kam ins Labor. Und das Ergebnis hat sechs, acht Wochen auf sich warten lassen. Und ich war sehr ambivalent. Zum einen habe ich gedacht, wenn ich den Gendefekt habe, dass ist relativ gut erforscht. Gibt es vielleicht gute Möglichkeiten, das zu therapieren. Aber meine Familie ist mit im Boot. Und wenn ich es nicht habe, dann kann man das auch therapieren, weitermachen. Und, also das Ergebnis kam, es saß mir gegenüber eine Genetikerin und sagte mir, ich habe diesen Gendefekt BRCA1 und wie das denn jetzt so weitergeht. Und es gab eine Empfehlung meine Kinder zu testen. Meine Brüder zu testen. Wenn die positiv sind, deren Kinder zu testen. Und dann war ich wieder allein. Das war wieder eine neue Diagnose, die ich nicht kannte.
Moderator: Aber noch mal eine ganz andere Dimension?
Marion Meisel: Eine ganz andere Dimension. Bis dato, war ich immer allein krank. Das hat mich betroffen. Meinen Körper, selbstbestimmt. Ich kann bestimmen, was passiert mit mir. Jetzt bekomme ich eine Diagnose. Und plötzlich ist die ganze Familie mit im Boot.
Moderator: Marion, lass mich noch mal nachfragen. Wer sind die Überträger bei einem familiär bedingten Krebs?
Marion Meisel: Das können die Mütter sein. Es können aber auch die Väter sein. Es können selber Betroffene sein. Es können aber auch Nichtbetroffene sein. Das kann sein, man überträgt eine Genmutation ohne selber daran zu erkranken.
Moderator: Also es kann eine Generation überspringen.
Marion Meisel: Genau. Das ist drin in den Genen. Und bei der nächsten Generation kommt es vielleicht dann zur Erkrankung.
Moderator: Du hast dann das Gespräch mit der Familie gesucht? (Marion Meisel: Ja.) Wie haben die reagiert?
Marion Meisel: Mit meiner Tochter darüber zu sprechen, ist mir sehr leicht gefallen. Mit meinem Sohn auch. Aber wie sage ich es meinen Eltern? Wie sage ich es meinen Brüdern? Ich habe das mit meinen Brüdern telefonisch besprochen. Und wir haben dann, also meine Tochter hat es in die Hand genommen. Einen Termin in Gießen gemacht. Bei einer Genetik. Und das war ein Sammeltermin. Und der Arzt sagte, er muss leider mitteilen, dass nicht alle negativ sind. Also meine Brüder haben diese Genmutation nicht. Können es dann auch nicht weitergeben an ihre Kinder. Aber meine Tochter hat diese Genmutation. Ich habe mit meiner Tochter, die war schweigend. Hat den Raum verlassen. Sie kam dann wieder rein. Und sagte, sie war wie im Film. Sie hat nichts mitbekommen. Ich habe das so verglichen mit der Bratpfanne, die ich bekommen habe. Und wusste in dem Moment gar nicht, wie gehe ich jetzt mit ihr um.
Moderator: Wie kannst du sie stützen, auffangen. Und was kannst du sagen?
Marion Meisel: Genau. Was kann ich jetzt für sie tun? Ich habe mit ihr gesprochen. Und dass sie diese Erkenntnis, dieser Genmutation doch als Chance nutzen kann. Eine Chance, in ein Vorsorgeprogramm reinzurutschen, in dem sie nie reinrutschen würde, ohne Genmutation. Und dann kann man gegensteuern.
Moderator: Wie reagiert dein Umfeld? Deine Freunde, deine Bekannten, Menschen die hier zu dir kommen in den Pferdestall? Wie reagieren die auf dich?
Marion Meisel: Ein Bekannter hat gesagt, ja du warst vorher sehr positiv denkend. Blauäugig auch manchmal ein bisschen und warst gut drauf. Hast angepackt. Und das ist jetzt auch so. Aber, du hast irgendwie noch mal so ein Geschenk bekommen. Und das hast du jetzt ausgepackt und erkannt. Das ist ja noch viel mehr, wie nur lebensfroh zu sein. So hat er das ausgedrückt. Ich fand das ein ganz tolles Kompliment.
Moderator: Würdest du sagen, wenn du jetzt in dem Moment auf dein Leben schaust. Ist das so in Ordnung wie es ist?
Marion Meisel: Das ist total in Ordnung. Ich bin reich. Reich an Glück, an Zufriedenheit und voller Optimismus. Ich möchte mein ganzes Leben leben. Egal wie lang das ist. Ich nehme mein Musikinstrument, ich setze mich in den Wald und spiele. Ganz leise vor mich hin. Ich ruhe in mir selber. Ich schreibe jeden Tag auf, was war gut an dem Tag. Und manche Tage, wenn es einem nicht gut geht, die hat man natürlich auch. Und dann schreibe ich das rein, heute mmh und müde und ach, war irgendwie lief nicht. Und auch ein Tag, wo ich nichts geschafft habe, nur rumgesessen habe, steht da oben, heute habe ich viel nachgedacht. Und male eine Sonne daneben. Also ich versuche immer aus allem noch was ganz schönes rauszufiltern.
Moderator: Wenn du heute auf die Krebserkrankung schaust. Zurückschaust, auf die von 2003? Aber auch auf die von 2019? Was ist durch den Krebs anders in deinem Leben geworden?
Marion Meisel: So verrückt wie das klingt. Ich will die Zeit nicht missen. Das hat mir viel gebracht. Diese Krankheiten oder die Diagnosen haben mich bereichert. Es kommt eine andere Sichtweise. Das kommt die Sichtweise, alles ist endlich. Und wenn man dann eine Therapie macht und man geht mit einer guten Prognose da raus aus so einer Therapie. Man ist unglaublich gestärkt, man guckt ganz positiv ins Leben. Ich bin wahrscheinlich voller Endorphine. Ich könnte Bäume ausreißen. Und man geht ganz gestärkt da raus. Trifft viele Leute. Und weiß wahrscheinlich intuitiv, was ist zu tun.
Moderator: Marion, wir sind am Ende unseres Gespräches angelangt. Ich möchte mich aufs herzlichste bedanken. Es war ein toller Ausflug heute nach Brandenburg. Vielen Dank, dass du uns dein Leben so aufgefächert hast und uns den Einblick gewährt hast. Ich wünsche dir von Herzen das allerbeste. Heitere, unbeschwerte Stunden auf deinem Reiterhof und eine gute Zukunft.
Marion Meisel: Vielen, lieben Dank. Gerne.
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