Das Wort „Krebs“ aussprechen
Evelyn Kühne sagt:
Also ich habe mich nur ganz unmittelbar danach dagegen gewehrt. Das war wirklich-, das waren vielleicht 24 Stunden, wo ich gedacht habe, auf keinen Fall, niemals. Und ich weiß noch, es war nochmal so ein ganz kurzer Moment, wo diese Stanzbiopsie durchgeführt worden ist und man dann wirklich nochmal geguckt hat, ist es denn wirklich Krebs, ist es wirklich bösartig? Da war nochmal so ein Hoffnungsmoment. Vielleicht haben die sich doch geirrt? So ein Röntgenbild, was will man da schon sehen? (Habt Ihr vertauscht.) Richtig. Und komischerweise, aber wo er diese Stanzbiopsie machte und dieser Tumor immer weg sprang in der Brust und der Arzt sagte, das ist so ein Zeichen, wenn das so ausweicht, das deutet eben auf die Bösartigkeit hin, da habe ich gewusst, nein, es ist einfach so. Und ich habe es dann auch wirklich angenommen für mich, weil ich gedacht habe, je mehr ich das verdränge, umso schwieriger wird es. Freunden habe ich es gesagt. Nachbarn habe ich es nicht erzählt. Irgendwo habe ich dann gespürt, wenn man es manchen Leuten gesagt hat, dann kam so, so mitleidige Blicke oder so, oh Gott. Also so dieses, ich hatte das Gefühl, dass manche sich schon von mir verabschiedeten und das wollte ich nicht, ja. Also weil ich wusste, ich schaffe das. Und deswegen, ich habe es manchen gesagt, manchen gegenüber nicht. Aber ich muss sagen, schon so diese Worte, das auszusprechen, Krebs, das war schon nicht einfach.
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