Erfahrungen von Annette Wenz mit Reha
Annette Wenz sagt:
Reha an sich ist, kann ich nur jedem empfehlen. Es wird leider viel zu wenig in Anspruch genommen. Ich sitze jetzt da im Kreise von Menschen, die mich verstehen. Die genau wissen, was ich hinter mir habe. Und dafür ist eine Reha ganz, ganz wichtig. Und ich fahre jetzt zum zwölften Mal in die Reha. Und ja, wie gesagt, also mir tut das immer sehr, sehr gut. Auch die Gemeinschaft zu fühlen, wie da auch die soziale Seite, man kriegt die soziale Kompetenz auch über die Mitarbeiter. Was es noch für Veränderungen im Schwerbehindertenbereich gibt. Was es für Änderungen über die Rentenversicherung gibt. Wo man bei den Krankenkassen drauf achten muss. Wo man wieder eine Nische findet. Was man für ein anderes Rezept ausgestellt bekommt, zum Beispiel für die Osteopathie. Dass es da Nischen gibt, wo man reinschlüpfen kann. Ja und das ist wirklich eine ganz, ganz wichtige Geschichte. Hat nicht nur generell was damit zu tun, wieder Kranke zu sehen. Im Gesetz ist verankert, dass Tumorerkrankung nach der OP eine sogenannte AHB, eine Anschlussheilbehandlung bekommen. Und dann nochmal nach zwei Jahren eine Reha. Das gibt es bei Blutsystemerkrankungen nicht, weil bei uns gibt es ja nichts wegzuschneiden. Das ist ein Fehler im Gesetz, der müsste ganz dringend mal geändert werden. Und dann müssen die Patienten sich selber auf die Hinterbeine stellen und ihre Ärzte auch immer wieder darauf hinweisen, dass sie eine Reha einreichen. Und da kommt man auch zu seinem Recht, definitiv, auch wenn die Krankenkassen oder die Rentenversicherung da erstmal auf die Hinterbeine stellt. Was heute generell so ist, dass alles erstmal abgelehnt wird. Also, dass alle Reha Anträge bei allen Patienten, das sehe ich ja auch bei meinen Freunden, die ich im Reha Sport habe. Die mir das dann erzählen, generell werden alle Rehas erstmal abgelehnt. Egal, ob es die Krankenkasse oder der Rentenversicherungsträger ist, erstmal nein. Und was ich nur jedem empfehlen kann, da gibt es auch über die verschiedenen Institutionen, zum Beispiel über die Deutsche Leukämiehilfe in Bonn, da kann man sich Hilfe holen. Die haben Rechtsanwälte, die sich dann auch für einen einsetzen und da ganz klar auch einem zeigen, wie man da einen Widerspruch einlegt. Was man da beachten muss, welchen Sozialgesetzbuch-Paragraphen man da angeben muss. Und immer wieder auf die Hinterbeine stellen. Weil ansonsten wird es pauschal abgelehnt und man bekommt es nicht.
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- coronavirus Leukämie (chronisch)
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