„Café Krebs“ – am Tisch mit Dr. Kleine-Tebbe
Dies ist ein Veranstaltungsinhalt von SURVIVORS HOME am 24. Januar 2023.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen – etwa 1 von 8 Frauen erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose „Mammakarzinom“. Auch Männer können betroffen sein (ca. 700 Fälle pro Jahr). Die gute Nachricht: Brustkrebs ist heutzutage meistens heilbar – man kann auf eine erfolgreiche Entwicklung in der Forschung verweisen.
Wir laden Sie zu einem interessanten Gespräch mit der empathischen Expertin Dr. Anke Kleine-Tebbe ein. Als Chefärztin verfügt Sie über ein umfassendes Wissen und legt auf die freundliche und individuelle Betreuung Ihrer Patienten besonderen Wert. Zusammen mit ihr versuchen wir, eine zeitgemäße Einordnung und bessere Orientierung bei Brustkrebs zu erhalten:
- Wo steht Brustkrebs in der gesellschaftlichen Wahrnehmung heute? Was hat sich geändert?
- Welche Informationen zu Ursprung, Bösartigkeit, Tumoreigenschaften, Risikofaktoren und Symptomen kann die Expertin geben?
- Welches Früherkennungsverfahren, Screening gibt es, welche Diagnosestellungen sind heute State of the Art?
- Welche generellen Infos können zu den Behandlungsplanungen und Therapien gegeben werden?
- Wie kann ein Leben mit und nach Brustkrebs aussehen?
- Wohin geht die Reise – wo stehen wir bzw. die Medizin in Bezug auf Brustkrebs perspektivisch in 10 Jahren?
Transcript
Ganz herzlich willkommen zu 1 neuen Ausgabe von Kaffee Krebs.Heute aus Survivors Home live, aber auch live fu00fcr Sie zu Hause beim Livestreaming.Und ab morgen, der Hinweis sei gestattet, bereits in der Mediathek bei Menschen mit Krebs.Meine Damen, meine Herren zu Hause, Brustkrebs ist der hu00e4ufigste Krebs bei Frauen.Etwa eine von 8 Frauen erhu00e4lt im Laufe ihres Lebens die Diagnose Mammakarzinom.
Pro Jahr betrifft das circa 70000 Frauen.Wir zu00e4hlen circa 500000 neu diagnostizierte Menschen in Deutschland pro Jahr, die eine Diagnose Krebs erhalten.Und gut die Hu00e4lfte dieser Zahl, nu00e4mlich rund 250000 entfu00e4llt auf das Organ Brust, Darm, Prostata bei Mu00e4nnern und auf die Lunge.u00dcbrigens ku00f6nnen auch Mu00e4nner Brustkrebs erhalten, also eine Diagnose erhalten.Wir zu00e4hlen hier circa 700 Mu00e4nner pro Jahr in Deutschland.
Die gute Nachricht und mit der mu00f6chte ich eigentlich jetzt das Ganze u00fcberschreiben, ist, Brustkrebs ist heute, heutzutage, wenn er fru00fch erkannt wird, meistens heilbar.Man kann auf eine erfolgreiche Entwicklung in der Forschung an der Stelle verweisen.Heute wollen wir u00fcber Symptome, die Fru00fcherkennung, aber auch aktuelle Therapieformen und vor allen Dingen u00fcber Perspektiven sprechen.Unser Gast, den wir dazu eingeladen haben, ist eine ausgesprochen charmante Frau.Sie ist ausgestattet mit 1 hohen medizinischen Kompetenz.
Und was alle sagen, die sie einmal im Leben kennenlernen durften und mit denen sie im Gespru00e4ch war, sie ist u00fcberaus empathisch geblieben.Und sie spricht Menschen Deutsch.Heiu00dfen Sie hier in Survivors Home und Sie zu Hause, meine Damen und Herren, mit mir zusammen ganz herzlich willkommen Doktor Anke Kleine Teppe.Sie ist Chefu00e4rztin im zertifizierten Brustzentrum der DRK Kliniken Berlin Ku00f6penick.Herzlich willkommen, Frau Kleine Teppe.
Guten Abend, Herr Pregelswer.Vielen, vielen Dank fu00fcr die Einladung in diesen Wohlfu00fchlort.Vielen Dank, dass
Sie heute den Weg von Ku00f6penick nach Wilmersdorf geschafft haben.Die erste Frage, die ist relativ einfach.Mhm.Wir sind ja beim Kaffee Krebs.Wegen Kaffee, darf ich Ihnen anbieten?
Wir haben ja auch ein eine Wiener Kaffeehaustradition hier.Es sei mir erlaubt, nach 16 Jahren Lebenszeit in Wien, mu00f6chten Sie einen eine Melange?Mu00f6chten Sie einen klein braunen?Mu00f6chten Sie einen grou00dfen schwarzen?Was wu00e4re Ihr Wunsch?
Ein kleiner Brauner ist ein Espresso?
Ja, mit Okay,
den nehm ich gerne.
Also gut, dann
Ist sehr schu00f6n.
Sagen wir einmal kurz Bescheid in der Ku00fcche, dass der fu00fcr Sie gleich serviert wird.
Danke schu00f6n.
Frau Kleineteppe, lassen Sie uns eine mu00f6glichst gute Einordnung vornehmen, nu00e4mlich eine zeitgemu00e4u00dfe und damit eine Orientierung an alle Zuseher geben und Zuseherinnen geben.Wo steht Brustkrebs heute in der gesellschaftlichen Wahrnehmung?Was ist Ihr Eindruck, was ist Ihr Bild?
Ich denke, das hu00e4ngt ganz stark von der Perspektive ab.Ich denke, dass die Brustkrebsdiagnose eben eine tu00f6dlich eine potenziell tu00f6dliche Erkrankung fu00fcr jeden Menschen in unserer Gesellschaft ein ganz besonderes Ereignis ist.Ein ein Ereignis, mit dem man eigentlich keine Erfahrung bislang in im Leben hatte.Und diese Krebsdiagnose macht hu00e4ufig Angst, weil wir ja einfach nicht abschu00e4tzen ku00f6nnen, was kommt.Und ich denke, dass es heute in unserer Verantwortung ist, in der Medizin und in der Gesellschaft, dass wir eine optimale Unterstu00fctzung, bedarfsgerechte Unterstu00fctzung bieten, dass wir natu00fcrlich kompetente Medizin, Behandlungen anbieten, aber dass wir halt auch, denke, das ist die Aufgabe, dass wir Perspektiven von Betroffenen und Bedu00fcrfnisse besonders beru00fccksichtigen.
Und die sollten in der adjuvanten und palliativen Situation heute auch unbedingt zur Sprache kommen.
Wie erleben Sie das?Jetzt kommt, glaub ich, Ihr Kaffee.
Oh, das ist aber nett.Sehr schu00f6n.Herzlichen Dank.Lassen
Sie sich Ihnen schmecken.Wie erleben Sie das?Ist eine Sprachfu00e4higkeit in der Gesellschaft zu diesem Thema vorhanden oder wu00fcrden Sie sagen, da ist noch Entwicklungsbedarf?
Ich denke auf jeden Fall, da ist Entwicklungsbedarf und solche Veranstaltungen wie diese heute Abend fu00fchren sicherlich dazu, dass sich mehr Menschen auch in 1 Situation, wo sie vielleicht nicht mit 1 Krebserkrankung betroffen sind, sich aber mit dem Thema auseinandersetzen, weil sie vielleicht Freundin oder Angehu00f6rige begleiten und ich denke, es wird wichtig fu00fcr die Zukunft sein, dass dieses Thema noch mehr in der u00d6ffentlichkeit ist.
Also ich erlebe ein gewisses Paradoxum.Auf der einen Seite kennt jeder von uns jemand, der eine Krebserkrankung hat.Und wir sprechen auf der einen Seite dru00fcber und gleichzeitig hu00f6r ich von ganz viel Betroffenen, Frauen wie Mu00e4nnern, dass sehr hu00e4ufig eine Unfu00e4higkeit in der in der Sprache vorhanden ist.Also klassisches Beispiel, da erhu00e4lt eine Frau eine Brustkrebsdiagnose, sie hat eine Therapie, es gehen ja die Haare aus, man man man sieht es ihr an, dass sie grad in Therapie ist und dann wechseln Leute die Strau00dfenseite, nu00e4mlich Bekannte oder Nachbarn, weil sie sagen, ich weiu00df nicht so richtig, wie ich sie auf sie zugehen soll oder wie ich das thematisieren soll.Was wu00fcrden Sie denen raten?
Was ist der beste Weg, damit umzugehen?
Ich glaube, der beste Weg ist immer wieder ins Gespru00e4ch zu kommen.Es ist ja auch hu00e4ufig der Fall, dass eine Brustkrebsdiagnose einerseits Verletzlichkeit, eine Bedrohung, Trauer und auch Wut auslu00f6st und man weiu00df natu00fcrlich, ich denke manchmal wird Abstand genommen, weil Freunde oder im Bekanntenkreis wissen nicht, in welcher Phase ist die Freundin, die vielleicht gerade Brustkrebs erhalten, die Diagnose erhalten hat, ist sie gerade Wie soll ich ihr richtig begegnen?Und da ist es wichtig, dass die Betroffenen oder erfahrenen Frauen selber sagen, es tut mir leid, ich kann jetzt heute an dem Mu00e4delsabend nicht dabei sein, aber Du kannst mir helfen, indem Du in den nu00e4chsten Tagen auf meine Tochter achtest oder bring uns was zu essen mit.Also, dass die Frauen, die betroffen sind, auch selber u00fcberlegen, was brauch ich denn in der Situation und das dann auch kundtun.
Das wu00e4re jetzt das Richtige, was mir im Moment hilft, an das ich vielleicht vor 2, 3 Wochen noch gar nicht so denken konnte.
Genau.
Jetzt haben Sie auf Ihrer Homepage, ich war im Internet Okay.Gegoogelt, ja.Gegoogelt, haben Sie eine, wie ich finde, sehr, ja, sehr wohlu00fcberlegte und sprachlich wirklich hervorragende Beschreibung angefertigt.Sie sagen, Sie haben ein freundliches, modernes Team, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, kompetente, individuelle Begleitung durch den gesamten Diagnose- und Behandlungsablauf bei Brusterkrankung zu garantieren.Mhm.
Jetzt hab ich das Vergnu00fcgen, Sie schon ein bisschen lu00e4nger zu kennen und wir hatten auch paar Begegnungen schon.Ich hab Sie da und auch in der Anmoderation als ausgesprochen empathische, vertrauensvolle u00c4rztin charakterisiert.Wie stell ich mir das vor, wenn ich zu Ihnen komm und hab Sie noch nicht kennengelernt?
Mhm.
Was wie nehmen Sie den Patientinnen die Angst und wie schaffen Sie dieses Vertrauensverhu00e4ltnis?
Mhm.Ich versuch mich vor jedem Kontakt, neuen Kontakt kurz zu sammeln, zu gucken, okay, wer welche Frau kommt als Nu00e4chste, welche Befunde bringt sie mit, zu gucken, was wird wohl fu00fcr das Gespru00e4ch wichtig sein und dann ist mir das Begru00fcu00dfungsritual ein ganz wichtiges und ich hoffe, dass wir bald wieder wirklich in die Augen schauen mit einem Lu00e4cheln die Menschen oder die Frau hereinzuholen, reinzubitten, mit 1 Hand auf sie zuzugehen und sie zu begru00fcu00dfen.Und vielleicht gibt es irgendwas im Wartebereich, manchmal ein Gespru00e4chsthema, was wir nutzen ku00f6nnen, damit man sich kurz kennenlernt.Wir haben sehr schu00f6ne Kunst an den Wu00e4nden oder auch mein kleiner Bruder ist figu00fcrlicher Bildhauer und ich hab ihn gebeten, seine ganzen Aktzeichnungen in meinem Brustzentrum schu00f6n aufzuhu00e4ngen und auch die Skulpturen Und das bringt auch ganz viel persu00f6nliche Atmosphu00e4re, die ich ja auch dann brauche, gutes Vertrauensverhu00e4ltnis zu den Frauen zu bekommen.
Mhm.Wie viel Gespru00e4che fu00fchren Sie am Tag?
Na, 20, 25 Gespru00e4che, aber es sind nicht immer die Gespru00e4che, ich hab leider keine guten Nachrichten fu00fcr Sie.Das ist natu00fcrlich aber auch Wir sind ein kleineres Brustzentrum.Wir haben insgesamt 350 Frauen, die jedes Jahr an Brustkrebs neu erkranken und wir sind ein Team von 3 Menschen.Also das die Gespru00e4che fu00fchren wir doch jeden jeden Tag in der Woche und es ist aber fu00fcr die Frau, die da sitzt, ist es ein grou00dfer Einschnitt und dort in der Situation halt auch Mut, Hoffnung, Zuversicht zu geben, das ist mir ein grou00dfes Anliegen.
Wir starten mit der Einordnung des Themas.Herausforderung.Kann ku00f6nnen Frauen, die zu Ihnen kommen, wie wie ist da Ihre Wahrnehmung, offen u00fcber die Situation sprechen, dass da mu00f6glicherweise ein Krebs in Ihnen schlummert?
Da muss ich noch mal nachfragen.Wie meinen Sie das offen
Offen nicht, weil Sie nicht offen sind, sondern schaffen Sie es?Mu00fcssen Sie eine Bru00fccke bauen?Ist es kommen die Frauen eigentlich schon relativ gut aufgeklu00e4rt Oder ist es so, dass die aus allen Wolken fallen, wenn sie mit 1 Diagnose, sie haben Krebs ans Sichern Sie wenden?
Es ist schon grade in den zertifizierten Brustzentren.Wir haben in Berlin glu00fccklicherweise 13 sehr gut funktionierende Brustzentren.Da ist es in der Regel schon so, dass entweder die Frauen bereits ihre Diagnose zum Beispiel im Mammographie Screening, also in dem gesetzlichen Screeningprogramm erhalten haben, weil dort auch die Befund, die Diagnosestellung und auch die Befundmitteilung ist.Dann geht es eher dadrum, im Brustzentrum den weiteren Behandlungsplan zu besprechen.Die andere Situation ist, wenn die Frauen kommen und sagen, ich hab was getastet und meine Frauenu00e4rztin schickt mich jetzt erst mal zu ihnen.
Das ist die hu00e4ufigste Situation, dass Frauen durch die Selbstuntersuchung doch auf etwas aufmerksam werden und die Abklu00e4rung erfolgt.Dann ist es aber auch so, dass die Frauen schon selber gemerkt haben, ich hab was in der Brust und bei den Untersuchungen sind wir nicht schonungslos, aber ich bin doch sehr ehrlich, dass ich sage, das schaut nicht so gut aus.Es kann mu00f6glicherweise die Diagnose sein, wenn der Befund doch sehr eindeutig ist, damit die Frauen sich eben vorbereiten ku00f6nnen und beim nu00e4chsten Gespru00e4ch bei der Befundmitteilung den Partner oder die Partnerin mitnehmen ku00f6nnen.Mhm.
Sind Frauen in aller Regel gut informiert, was die Behandlungsoptionen betrifft?Wie erleben Sie das?
Das ist unterschiedlich.Also wenn ich denke, die die GALA hatte ja gerade das Bild von Tatjana Partitz, ein ein Supermodel, das wir alle kennen und da waren, glaube ich, viele betroffen, dass auch so ein schu00f6nes, gesundes Model eine Krebsdiagnose hat.Und in der Situation gibt es dann doch die Mu00f6glichkeit, dass wir Frauen beru00fchren ku00f6nnen.Das heiu00dft, dass sie sich weiter informieren u00fcber Brustkrebs.Ansonsten ist sind wohl Pru00e4ventionsveranstaltungen auch mein Ding.
Ich mu00f6chte gerne Informationen weitergeben, aber das Interesse, solange es einen nicht betrifft, ist immer nur marginal, muss ich zugeben.
Also jetzt bin ich organisiert zum Beispiel in der Stiftung Mu00e4nnergesundheit.Ja.Ich weiu00df, dass ungefu00e4hr, na ja, 17, 18 Prozent der Mu00e4nner zu routinemu00e4u00dfigen Fru00fcherkennungsvorsorgeprogrammen zum Urologen gehen.Wie verhu00e4lt sich das bei den Damen?
Bei den Damen, also grade beim Mammographie Screening haben wir ja so die besten Daten.Da werden ja Frauen angeschrieben und haben die Mu00f6glichkeit, zwischen dem fu00fcnfzigsten und neunundsechzigsten Lebensjahr alle 2 Jahre eine kostenlose Mammografie zu erhalten.Und in den in den Grou00dfstu00e4dten ist die Beteiligung leider mit 50 Prozent sehr gering.Es veru00e4ndert sich im lu00e4ndlichen Bereich.Da ist die Beteiligung, geht die sogar hoch bis 85 Prozent, weil insgesamt, glaube ich, das Angebot in lu00e4ndlichen Bereich fu00fcr eine gute Diagnostik eben nicht so hoch ist.
Und da nutzen Gott sei Dank die Frauen dieses Angebot.In der Hauptstadt zum Beispiel ist fast die niedrigste Teilnahmerate, weil eben das Angebot von mu00f6glichen Untersuchungen oder die Einladung in den in den Mu00fclleimer zu schmeiu00dfen auch sehr hoch ist.
Jetzt hab ich Ihnen im Vorfeld, wir hatten ja das Vergnu00fcgen, uns schon ein bisschen zu unterhalten, erzu00e4hlt von 1 wirklich, wie ich finde, sehr beeindruckenden Zahl.Circa 50 Prozent der Termine, der Ersttermine bei den Herren, beim Urologen werden von Frauen gemacht.Circa weitere 5 50 Prozent dieser Terminvereinbarungen finden in Begleitung der besseren Hu00e4lfte statt.Aha.Also Mu00e4nner trauen sich da nicht alleine hin, das klar zu sagen, managen es auch nicht.
Ich stell dann immer die Frage, kennen Sie Mu00e4nner, die bei Ihnen oder beim bei der Gynu00e4kologin Termine fu00fcr Ihre Frauen machen?
Ich denke eher nicht, dass es so gerade vom Mammografie Screening oder Vorsorgetermine bei der Frauenu00e4rztin, das machen die Frauen doch selber.Ich Es gibt vielleicht 2, 3 Mal im Jahr, dass ein Mann anruft und wie gesagt das Telefongespru00e4ch u00fcbernimmt, aber der ist sicher auch beordert worden zu sagen, brauch da jetzt mal Termin, aber ich trau mich nicht oder die Warteschlange ist so lang, mach Du das mal.Aber dass die Initiative von den Partnern oder Mu00e4nnern kommt, das sehe ich in der klinischen Praxis eher ganz selten.Ganz selten.Bei
einem Diagnosegespru00e4ch kommt es da hu00e4ufiger vor, dass die Frauen in Begleitung ihres Partners kommen?
Ja.Das ermuntern immer die Frauen, wenn eine kritische Diagnose oder etwas, was vielleicht ein eine weitere Operation oder Behandlung nach sich zieht, jemand aus dem Umkreis, aus dem privaten Umkreis mitzubringen.
Was ku00f6nnen Sie als Expertin sagen?Welche Informationen oder welche Fakten gibt es fu00fcr die Entstehung von Brustkrebs?Gibt es erbliche Faktoren?Wo trifft der hu00e4ufiger auf?Kann man hierzu eine Signifikanz
Ja.Erstellen?Also ich denke, Brustkrebs hat verschiedene Faktoren, die eine ein ein eine Entstehung begu00fcnstigen.Und Sie hatten eben schon das Erbliche, also die erbliche Variante liegt ungefu00e4hr bei 10 Prozent vor.Das heiu00dft, wenn in der Familie 2 oder 3 Frauen bereits an Brustkrebs erkrankt sind, die Mutti, die Schwester, die Tante, dann Die Grou00dfmutter.
Die Grou00dfmutter, genau.Und die Frauen haben dann auch die Mu00f6glichkeit, wenn mehr als 3 Frauen in der Familie erkrankt sind, haben diese Frauen, wenn eine bestimmte genetische Disposition auch da ist, ein erweitertes Fru00fcherkennungsprogramm zu nutzen und dass eben auch bei den Frauen, die eine erbliche Komponente haben, die Erkrankung ganz fru00fchzeitig erkannt wird und damit schoner behandelt wird.Andere Faktoren, die wir selber beeinflussen ku00f6nnen, das ist der Lebensstil, die gute Ernu00e4hrung, der mediterrane Stil, den sollten wir alle nutzen und auch uns ku00f6rperlich fit halten, weil grade Brustkrebs, Darmkrebs, all diese Prostata hormonabhu00e4ngigen Tumore sind halt sehr von unserem Lebensstil gepru00e4gt und da heiu00dft es halt auch auf Alkohol und Nikotin zu verzichten.Damit ku00f6nnen wir uns vor den meisten, Sie haben vorhin die grou00dfen Krebserkrankung genannt, ku00f6nnen wir uns schu00fctzen.Andere Sachen, vor denen wir uns, also dass wir selber u00e4lter werden, also Alter, ob wir kinderlos geblieben sind oder wie viel Menstruationszyklen, dafu00fcr haben wir nicht so Einflussmu00f6glichkeiten.
Das sind aber auch Faktoren, die eine Entstehung begu00fcnstigen.Mhm.
Bei diesen ganzen Programmen, bei diesen Screeningprogrammen geht's doch hauptsu00e4chlich die Frage von Fru00fcherkennung.Ja.Das heiu00dft, wenn ich's jetzt ableiten wu00fcrde, ich bin jetzt Laie, Sie sind Expertin, korrigieren Sie mich hier an der Stelle.Je fru00fcher erkannt, desto hu00f6her die Heilungschance.Kann man das so einfach sagen?
Das kann man auf jeden Fall sagen.Das hat sich jetzt auch seit dem Beginn des Screenings, das Mammografiescreening wird sehr genau beobachtet und es werden immer auch alle Screening Einheiten, das sind die sind ja u00fcberall ganz Deutschland verteilt und die mu00fcssen auch immer ihre Ergebnisse jedes Jahr vorzeigen.Und da hat man gesehen, dass die kleineren Tumore durch das Screening besser und rechtzeitig entdeckt werden und damit schonender zu behandeln sind, Auf jeden Fall.
In welchen Zyklen passiert dieses Screening
bestenfalls?Alle 2 Jahre ist das vorgesehen und wie gesagt, mu00f6glicherweise wird es da auch eine u00c4nderung geben.Ich hatte gesagt, zwischen 50 und 69 haben die Frauen einen Anspruch dadrauf Aufgrund des positiven Wertes werden mu00f6glicherweise die Zeiten auf 45 bis 75 Jahre erweitert, weil viele Frauen mit 72, da ist die Erkrankungsrate auch oder die Mu00f6glichkeit auch sehr hoch.Die sagen, warum kriege ich das Screening nicht mehr?Und darum wird es da u00c4nderungen in der Zukunft geben, dass einfach noch mehr Frauen von dem Fru00fcherkennungsprogramm profitieren ku00f6nnen.
Gibt es so einen typischen Peak altersmu00e4u00dfig?
Ja, wir wissen, dass die Frauen der Hu00e4ufigkeitsgipfel, es gibt ja immer diese Verteilungskurven, der liegt bei 64.Also das ist dann kurz nach den Wechseljahren.Also ein Drittel der Frauen sind unter 50, aber 2 Drittel der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, sind u00fcber 50 Jahre.
Ku00f6nnen Sie eine Prozentzahl uns geben, wie hoch die Heilungschance heutzutage ist?
Ja, gerade bei den fru00fcherkannten Formen, die im Screening eine grou00dfe Rolle spielt.Das sind hu00e4ufig die hormonempfindlichen Tumore.Da sind die Heilungsraten.Bei den kleineren Tumoren liegen die da u00fcber 85, 90 bis 95 Prozent.Deshalb mu00f6chten wir gerade dazu Frauen ermuntern, das Screening zu nutzen.
Und es gibt aber auch Brustkrebstypen, das sind verschiedene Eigenschaften, die jeder Krebs in sich hat, die aber auch aggressiver sind und wo wir wissen, der Ru00fcckfall oder ein weitergehender Erkrankung ist hu00e4ufiger.Aber da sind die Heilungsraten immer noch sehr, sehr gut, zwischen 60 und 75 Prozent.Ist verglichen mit anderen Krebserkrankungen eine insgesamt sehr gute Prognose und diesen guten Heilungserfolg, den mu00f6chten wir auch oder mu00f6chte ich mir mu00f6chte ich besonders auch den Frauen vermitteln, gerade wenn sie am Anfang der Diagnose stehen?
Also Anfang der Diagnose gehen wir mal auf diese Reise.
Ja.
Nehmen Sie uns ein bisschen mit.Jetzt ist die Diagnose erstellt.Sie haben das u00fcbermittelt.Welche Formen von Therapien gibt es?
Ich wu00fcrde da die ganz klassischen Behandlungsmethoden aufzu00e4hlen.Jeder kennt die Operation, also die chirurgische Mau00dfnahme, die Strahlentherapie.Und ein ganz wichtiger Punkt ist eben die ergu00e4nzende medikamentu00f6se Tumortherapie.Und heutzutage, ich denke, das mu00f6chte ich auch betonen, es ist sinnvoll in einem zertifizierten Zentrum.Es gibt fu00fcr alle Tumorentitu00e4ten jetzt mittlerweile zertifizierte onkologische Zentren und das ist wichtig und es wird auch in der Medizin, auch in der Gesellschaft sicherlich in Zukunft weiter darauf geachtet, dass Menschen in diesen onkologischen Zentren behandelt werden sollten, weil da die Kompetenz gebu00fcndelt ist.
Und das Herzstu00fcck 1 1 onkologischen Zentrums ist zum Beispiel die Tumorkonferenz, wo wir als Experten, ich als Gynu00e4kologen, dann ist da meine Pathologen, mit der ich zusammenarbeite, die Strahlentherapeutin und der Onkologe, Alle sind vor Ort und wir haben die Mu00f6glichkeit, einfach die beste Behandlung fu00fcr jede Patientin zusammenzustellen.Und diese Empfehlung wird dann wieder von mir oder von den betreuenden u00c4rzten an die Patientin weitergegeben.Mhm.Aber wir sollen heute auch u00fcber Alternative sprechen.Da sind wir auch von den Leitlinien her aufgefordert, dass wir einerseits die beste leitliniengerechte Behandlung vorschlagen und skizzieren, aber auch Alternativen aufzeichnen, weil manchmal bringt ja die Frau auch bestimmte Bedu00fcrfnisse mit oder sagt, ich kann nicht aus dem Haus raus oder ich pflege jemanden.
Gibt es noch Alternativen?Und das gibt es Gott sei Dank heute, dass wir so was auch ungefragt auch sagen, okay, man kann das auch so und so behandeln.
Okay.
Es gibt nicht nur einen Weg.
Es gibt nicht nur einen Weg.
Mhm.
Gut.Ku00f6nnen Sie noch mal, wir gehen noch mal einen einen Tick zuru00fcck, typische Symptome nennen, die darauf hindeuten, dass es sich eine Brustkrebserkrankung handelt.
Also in der Regel macht Brustkrebs keine Schmerzen und ich ermuntere die Frauen immer, sich liebevoll einmal im Monat vorm Spiegel anzuschauen, die Hu00e4nde zu heben, auf den Kopf zu legen und sich die schu00f6ne Rundung der Brust anzuschauen und darauf zu achten, sind irgendwelche Vorwu00f6lbungen, Einziehungen?Weil man wundert sich, wie hu00e4ufig auch ein ganz, ganz kleiner Tumor plu00f6tzlich zu 1 Delle oder Einziehung fu00fchrt, die die Frauen auch selber vor dem Spiegel beobachten ku00f6nnen.Und dass dass wir einfach selber Fachfrauen fu00fcr unsere Brust werden, Mut haben, die kleinen Knuddel und Knu00f6tchen, die man unter der Haut spu00fcrt, auch zu tasten, weil dann wird man sicher Veru00e4nderungen merken, wenn plu00f6tzlich eine Haselnuss, eine feste kleine Nuss in der Brust ist, dass man das auch fru00fchzeitig selbst entdeckt.
Diese Diagnose, die Sie dann treffen, kann ja sehr unterschiedlich sein.Sie haben es vorher gesagt, es gibt unterschiedliche Tumorarten.Wie ku00f6nnen Sie den den Frauen denn die Angst nehmen, dass trotz dieser Schwere der Diagnose das nicht gleich ein Todesurteil ist?Weil ich hu00f6r ganz hu00e4ufig, Frauen sagen, dieser Moment war wie ein Riss durch mein Leben und die erholen sich mitunter gar nicht mehr von diesem wirklich fiesen, schrecklichen Moment.
Einschnitt.Das kann ich gut nachvollziehen, weil wir spu00fcren manchmal gerade bei den Diagnosegespru00e4chen die Verletzlichkeit und die Frauen sind mit der Endlichkeit des Lebens plu00f6tzlich konfrontiert.Aber im weiteren Verlauf ku00f6nnen wir das auch relativieren, dass man, je nachdem, was fu00fcr ein Krebs, was es sich handelt, dass man da auch sagen kann, Ihr Krebs hat eine sehr gute Prognose.Das heiu00dft, Sie werden sicher nicht an den Folgen versterben.Wir sind sicher, wir ku00f6nnen nichts voraussehen, aber die grou00dfen Erkrankungen wie Herz Kreislauf Erkrankungen sind dann doch im Alter die Gru00fcnde, dass dass es zum Tod kommt und nicht der Brustkrebs, der aber ein Leben lang sehr, sehr viel Angst macht.
Mhm.Wie kann man gut durchs Leben kommen mit 1 nicht gehaltenen Brustkrebserkrankung?
Mit 1 nicht gehaltenen?Ich glaube, ein gutes Netzwerk zu haben, mit Familie und Freunde sich immer wieder auszutauschen, sich u00fcber eigene Bedu00fcrfnisse und Ziele im Leben, die man hat, klar zu werden.Darauf sind wir Also wir sind ja immer aufgefordert, das zu tun und den Tag jeden Tag als wichtig anzunehmen und ich glaube, das ist eine besondere Herausforderung, wenn man mit 1 Erkrankung zu tun hat, die mu00f6glicherweise nicht heilbar ist oder wo eine Endlichkeit da ist, dass dass Menschen dann die Sachen tun, die ihnen wichtig sind und dass sich fu00fcr das Zeit nehmen, was was zu00e4hlt.
Hu00e4ufig wird gesagt, auch von Journalisten, dass Krebs, speziell auch Brustkrebs, keine Blaulichtmedizin ist.
Ja, das ist das ist gut.Krebs Brustkrebs ist kein Notfall.Viele Frauen haben das Bedu00fcrfnis, ganz, ganz schnell einen Operationstermin zu bekommen, ganz schnell mit der Chemotherapie zu beginnen.Das ist auch wichtig, aber in einem Auf der anderen Seite brauchen die Frauen, die betroffenen Frauen selber Zeit, mit der Diagnose zwar noch nicht anzunehmen, aber erst mal zu verstehen, zu gucken, wie gehe ich da mit der Familie, mit dem Arbeitsplatz, mit dem Freundeskreis Und da ist es wichtig ein, also man sagt so nach 28 Tagen sollte die Behandlung beginnen, aber diesen Monat sollte jede Frau auch nutzen, zu gucken, wie ist es fu00fcr mich richtig, weil es heiu00dft auch fu00fcr die Zukunft, wie werde ich meinen Weg durch diese Erkrankung finden und Darum ist es wichtig, auch gleich am Anfang damit zu beginnen.
Welche Rolle spielt da die Psychoonkologie?
Oh, eine ganz wichtige.In den zertifizierten Brustzentren ist sozusagen die Psychoonkologen sind Psychoonkologen mit im Team und sind gleich bei den stationu00e4ren Aufenthalten oder wenn eine Diagnose da ist, ist auch eine Beratung sozusagen nicht verpflichtend, aber wir halten fu00fcr jede Frau ein Gespru00e4ch vor und da schaut die Psychoonkologin, sind jetzt erst mal Freunde, Familie im Umkreis da, Ressourcen zu bilden, also wieder Widerstandskraft zu zu generieren und oder bedarf es 1 weiteren Gespru00e4chsbehandlung, weiteren unterstu00fctzenden Gespru00e4chen?Das ku00f6nnen die relativ schnell durch ein, 2 Gespru00e4che mit den betroffenen Frauen oder auch Mu00e4nnern austarieren und ku00f6nnen gucken, welche Angebote sie machen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, das in Anspruch zu nehmen?
Wenn die Behandlung dann auch losgeht.Manche Frauen sagen, ich brauch jetzt jemanden.Das dann organisieren wir das, aber am Anfang ist doch die in der Partnerschaft oder in der Familie sind die wichtigsten Mitglieder fu00fcr die betroffenen Personen, die auch informiert werden sollten.
Mhm.Also ich hatte gestern zum Beispiel Anruf hier bei uns im Bu00fcro von 1 Frau, die grade die Diagnose erhalten hatte, Brustkrebs wurde ihr u00fcbermittelt und sie sagte, ich brauche jetzt jemanden zum Reden.Jetzt.
Gott sei Dank ku00f6nnen wir gerade in 1 Grou00dfstadt wie Berlin, es gibt von der Berliner Krebsgesellschaft kann man jederzeit anrufen, auch von der Seelsorge.Also Telefontermine kriegt man sicherlich rund die Uhr.Und alles, was daru00fcber hinausgeht, haben die Brustzentren dann auch die Mu00f6glichkeit, rasch nach ein, 2 Tagen oder in der Situation jemand zur Hilfe zu holen.
Jetzt haben Sie vorher die unterschiedlichen Wege, die unterschiedlichen Therapieformen, Therapiewege, Strategien angesprochen.Was wu00e4ren denn Kriterien, die Sie mit Ihrer Erfahrung anlegen wu00fcrden, wenn Sie selbst davon betroffen wu00e4ren?Was wo wu00fcrden Sie sagen, da achte ich besonders drauf mit Ihrer Erfahrung?
Sich einen Ort zu suchen, sich einen Ort und ein Team zu suchen, ein Netzwerk aufzubauen, zu gucken, wo geh ich gerne hin, wo hab ich Vertrauen, wer kann mir helfen?Und da ruhig auch dem Bauchgefu00fchl zu vertrauen.Manche Frauen wohnen ja nicht in Ku00f6penick und eine Behandlung ist dann woanders in der Stadt notwendig oder angezeigt, damit die die Wege nicht so lang sind und dann sage ich, ich kann Ihnen die oder die oder die Praxis anbieten, ist alles sehr kompetent, aber gehen Sie einfach rein, gucken Sie, wie da die Atmosphu00e4re ist.Ku00f6nnen Sie sich da vorstellen, Dreivierteljahr oder lu00e4nger auch zu sein und ich glaube, das ist ganz wichtig, da den das eigene Bauchgefu00fchl zu nutzen.Wu00fcrden
Sie auch nach Fallzahlen fragen?
Ja, aber das ist jetzt in der Grou00dfstadt nicht so das Problem, gerade wenn wir die zertifizierten Zentren haben, auch die Praxen, dann gibt es Kooperationspraxen.Auf der anderen Seite wu00fcrde ich schon nach Zahlen schauen.Aber man mu00f6chte natu00fcrlich nach und nicht auch in einem ganz, ganz grou00dfen Zentrum landen, wo man dann untergeht.Untergeht, ja, das ist gar nicht schu00f6n.
Gut.Macht es Sinn, die essenziellen Fragen, die dann auftreten auf dem auf dem weiteren Weg der der Therapie fu00fcr den nu00e4chsten Termin immer aufzuschreiben oder stellen Sie fest, dass die Frauen das immer gewahr haben?
Also ich finde es ganz angenehm, dass dass die Frauen ihre Fragen aufschreiben.Manchmal ist die Liste, also man mu00fcsste vorher sagen, okay, 3 wichtigsten Fragen, weil die Liste ist manchmal sehr, sehr lang, aber es ist schon wichtig, dass die Frauen sich selber auch fokussieren und sie ku00f6nnen auch mit den Fragen selber noch mal gucken, was ist mir wirklich wichtig an dem Gespru00e4ch?Das mu00f6chte ich unbedingt klu00e4ren, weil in der Situation sind alle aufgeregt und da kann schon mal was verloren gehen, wo man denkt, ach, das hab ich jetzt verpasst.
Ja, ja.Also wir erleben das hier auch.Es gibt ja bei uns im Hause auch eine Beratung, eine Art Sprechstunde.Mhm.Und wir unterscheiden vor allen Dingen bei den Frauen, Mu00e4nner sind da noch mal ganz anders, 3 unterschiedliche Typen.
Oh, okay.Also es gibt die
super Jetzt bin ich neugierig,
ja genau.Erzu00e4hl ich Ihnen, dann frage ich Sie auch, wo Sie wo zu Sie gehu00f6ren.Also es gibt die, die nichts vorbereitet haben und nichts aufgeschrieben haben und wo das einfach aus dem Gespru00e4ch heraus sich ergibt.Es gibt die zweite Kategorie, die haben ganz viel aufgeschrieben, aber nicht strukturiert, alles durcheinander und aber lang und viel.Und es gibt die, die sehr pru00e4zise strukturiert haben und dann pro Kategorie vielleicht mit 2, 3 Fragen das gefu00fcttert haben?
Wo wu00fcrden Sie dazugehu00f6ren?
Ich selber bin ich eine Checkliste.Das weiu00df ich gar nicht.Aber nee, ich mach mir auch sonst mal Listen und wu00fcrde so zwischen 2 und 3 wahrscheinlich.Zwischen 2,
weil ich bin auch eingeschu00e4tzt.Genau, genau, genau.Gut.Lassen Sie uns noch mal u00fcber dieses Leben mit und nach 1 Krebserkrankung sprechen, weil ich glaube, das interessiert auch viele.Was bedeutet das eigentlich, wenn ich jetzt eine Brustkrebserkrankung u00fcberstanden hab?
Und jetzt sagen wir mal, Sie haben die freudige Nachricht an Ihr Gegenu00fcber und ku00f6nnen sagen, Sie sind geheilt.Mit welchen Begleiterscheinungen, mit welchen Nachwirkungen muss man mu00f6glicherweise, muss Frau mu00f6glicherweise rechnen?
Ist eine sehr gute Frage, eine sehr komplexe Frage.Ich denke, zum Ersten ist es wichtig, dass die Frauen erst mal wieder Selbstvertrauen bekommen.Man kann sagen, nach einem Jahr wird immer alles besser.Das ist so eine Pauschale, dass die Frauen wieder das Gefu00fchl haben, sie haben wieder die Lebensqualitu00e4t in gewohnter Weise.Manchmal dauert das noch viel lu00e4nger, weil eben die hu00e4ufig empfohlene medikamentu00f6sen Behandlungen, zum Beispiel eine Antihormonbehandlung, gehen ja nicht nur ein Jahr, sondern 5 Jahre oder noch daru00fcber hinaus, die Heilungsaussichten noch zu verbessern.
Und ich kann immer nach der nach der Brustkrebsoperation sagen, es ist jetzt alles entfernt, was also der Krebs ist entfernt.Bezu00fcglich der persu00f6nlichen Heilung kann ich eine Tendenz der Frau mitteilen, aber wir ku00f6nnen alle leider nicht in die Glaskugel gucken und aber mir geht es dadrum, dass die Frauen auch mit der Diagnose oder vielleicht auch mit 1 ungu00fcnstigen Prognose Die liest ja auch, oh, ich hab ein trippelnegatives Mammakarzinom.Das hat eine schlechte Prognose.Aber trotzdem ist es ja wichtig, dass sie wieder ins Leben zuru00fcckfindet.Und da bin ich ganz u00fcberzeugt von den positiven Wirkungen der ku00f6rperlichen Aktivitu00e4t.
u00dcber diesen Weg selber wieder Selbstvertrauen, ja, Vertrauen in den eigenen Ku00f6rper zu bekommen, das lu00e4sst sich halt mit der ku00f6rperlichen Aktivitu00e4t so leicht umsetzen.Die Schuhe anziehen und in den schu00f6nen Park hier gehen, zu merken, meine Atmung funktioniert, ich kann riechen.
Kann ich sehen.
Ich kann sehen.Es mir Spau00df, mich ein bisschen anzustrengen.Ich mu00f6chte mich nicht verausgaben, aber das ist etwas, ein Weg, den ich ganz, ganz wichtig finde und ja, in Bewegung kommen, dadurch merken wieder, ich kann wieder was, ich hab den Boden unter den Fu00fcu00dfen.Sie wollten eigentlich noch mehr auf Nebenwirkungen raus.Also weil
Fatigue zum Beispiel.
Fatigue, genau.Das erleben wir jetzt durch die Coronazeit haben wir dieses Thema ist einfach viel, viel stu00e4rker in den Fokus geraten.Und es ist eben Fatigue ist eben eine Erschu00f6pfung, die sich nicht durch eine guten Nachtschlaf wieder beheben lu00e4sst.Und auch hier ist es wichtig, das mit der mitm Arzt oder u00c4rztin zu besprechen, zu gucken, gibt es andere Ursachen fu00fcr so eine chronische Erschu00f6pfung, aber dann auch da wieder mit einem leichten Training den Ku00f6rper zu belasten und zu schauen, was kann ich, was schaff ich und auch die Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Hitzewallungen in den Wechseljahren, wenn die Antihormone notwendig sind, die zunehmende Knochenbru00fcchigkeit, all diese Sachen sind halt auch durch ku00f6rperliche Aktivitu00e4t ganz gut zu begegnen.Mhm.
Fru00fcher war man da, glaub ich, eher dabei zu sagen, schon dich doch.
Mhm.Mhm.
Und heute wu00fcrde man sagen, beweg dich doch.
Beweg dich doch, genau.
Ist ja vu00f6lliger Paradigmenwandel.Ja.Wie erklu00e4ren Sie sich das?
Also wir wissen einfach, dass die ku00f6rperliche Aktivitu00e4t unsere eigene Leistungsfu00e4higkeit verbessert.Die Durchblutung wird besser.Wir wissen, dass auf den Insulinspiegel, auf die Wachstumsfaktoren ku00f6rperliche Aktivitu00e4t, auch die Killerzellen eine starke Wirkung hat.Man weiu00df noch nicht, wie das funktioniert, also wie ku00f6rperliche Aktivitu00e4t auch Krebserkrankungen pru00e4ventiv schu00fctzen kann.Und auch nach 1 Krebserkrankung wissen wir, dass die Heilungsraten durch dreimal eine Dreiviertelstunde ku00f6rperliche Aktivitu00e4t besser wird.
Und das mu00f6chte ich auf jeden Fall, dass das alle Personen mit 1 Krebserkrankung nutzen.Mhm.
Jetzt schauen wir beide noch ein bisschen in die Zukunft.Lassen Sie uns fast nach den Sternen greifen.Oh.Wir machen eine kleine Zeitreise ganz am Ende unserer unseres Gespru00e4chs.Wir sind 10 Jahre u00e4lter.
Mhm.
Was hat sich getan im onkologischen Bereich bezogen auf eine Brust Krebserkrankung?Glauben Sie, dass Ihr Zentrum u00fcberflu00fcssig sein wird, weil es solche Therapien gibt, die den Krebs vollstu00e4ndig heilen?Was was sehen Sie in der Zukunft?Oder auf Sie ku00f6nnen natu00fcrlich auch zuru00fcckblicken und sagen, okay, ich gucke vom Jahr 20 33 zuru00fcck und wir haben folgende Situation.
Ich denke, dass Also ich wu00fcrde gerne nach den Sternen greifen und sagen Krebs gibt es in 10 Jahren nicht mehr, aber das ist keine richtige Antwort, weil gerade unsere Entwicklung, sozusagen wir Babyboomer kommen jetzt alle in eine Zeit, wo wir Also ich hab auch schon eine Lebenserwartung von 86 87, Also wir werden alle Gesund u00e4lter.Gesund, das wu00e4r schu00f6n.Das wu00fcnschen wir uns natu00fcrlich alle.Aber wir wissen leider auch, dass Ku00f6rperzellen mit dem Alter Fehler machen und dass diese Fehler nicht mehr so repariert werden.Also Krebs wird es sicherlich weiterhin geben, aber heute spricht man ja von der Pru00e4zisionsmedizin, von der personalisierten Medizin.
Diese molekularbiologischen Untersuchungen, die Zusammenhu00e4nge, die werden wir sicherlich in 10 Jahren stu00e4rker begreifen.Aber ich hoffe, dass das Gespru00e4ch, das u00e4rztliche Gespru00e4ch weiterhin im Mittelpunkt steht, weil das macht es aus, was den Menschen dann doch Hoffnung, Zuversicht und Erkenntnis gibt.
Sind, die von denen Sie gehu00f6rt haben, die in Zukunft kommen werden und vielleicht bessere Wirkung noch erzielen?
Mhm.Also fru00fcher hatte man die Antihormonbehandlung, die Chemotherapie.Diese Zell oder besonders dieses Zellgift ist eben wirkt auf alle Ku00f6rperzellen, auf die Guten und die Bu00f6sen.Jetzt gibt es eben Medikamente, die zielgerichteter sind, Antiku00f6rper, Immuntherapien, aber auch diese bergen doch noch Nebenwirkungen, teilweise sehr erheblich sind und fu00fcr die wir aber mehr Erkenntnisse bekommen.Und die Entwicklung ist da sehr stark, dass eben diese molekularpathologischen Untersuchungen, dass wir genau wissen, was passiert da genetisch, das wird sicherlich in Zukunft bessere Behandlung mit sich bringen.
Ich guck auf unsere Uhr.Ja, Wir haben noch eine Minute.Oh.Ich wu00fcrde Ihnen gerne das Schlusswort erst mal u00fcberlassen, bevor ich dann die Sendung heute abmoderiere.Bitte.
Was wu00fcnschen Sie uns?Was geben Sie uns mit auf den Weg?
Also ich wu00fcnsch mir viele solcher Gespru00e4che, wo wir auch ein ganz emotionales Publikum mir haben hier im Raum und an den Bildschirmen und dass wir mit solchen Gespru00e4chen ermuntern, neugierig durch den Tag zu gehen und auch schwierige Situationen wissen, dass wir die meistern ku00f6nnen gemeinsam.
Dann bedanke ich mich erst mal bei Ihnen, dass Sie heute Rede und Antwort gestanden sind, dass Sie Ihre Expertise zur Verfu00fcgung gestellt haben und vor allen Dingen das auf eine Art, wo ich glaube, Sie konnten vielen Mut machen und Zuversicht schenken.Dafu00fcr vielen Dank.Ich mu00f6cht mich bedanken bei unserem Unterstu00fctzungspartner MSD, die diese Reihe Kaffeekrebs ermu00f6glicht haben.Und ich mu00f6chte Sie zu Hause und Sie hier einladen, am einundzwanzigsten Februar 19 Uhr gibt es die nu00e4chste Veranstaltung Kaffeekrebs.Da haben wir einen Musicalsar zu Gast, nu00e4mlich Pia Daus.
Sie ist internationale Ku00fcnstlerin und hat alle Awards abgeru00e4umt, die man so abru00e4umen kann, alle grou00dfen Rollen gesungen.Und bei ihr ist es so, dass sie als Angehu00f6rige uns berichten wird, wie sie mit dem Thema Krebs in der Familie umgegangen ist und was daraus entstanden ist, nu00e4mlich in Holland eine ganz wunderbare Stiftung, die sich ein bisschen anders wie unsere Stiftung speziell Frauen mit Brustkrebs ku00fcmmert.Und da sind wir sehr gespannt und freuen uns, dass Pia den Weg von Amsterdam nach Berlin hier unternimmt.Ich darf mich bei Ihnen, liebes Publikum, herzlich bedanken.Sie bleiben noch ein bisschen da fu00fcrs Gespru00e4ch.
Sehr gerne.
Ihnen zu Hause am Bildschirm noch einen gemu00fctlichen Abend, einen schu00f6nen Abend und dann bis zum nu00e4chsten Mal.Tschu00fcss.
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