Therapiebeginn: Unterstützung durch medizinische Zentren
Die Therapie beginnt unmittelbar und da möchte ich auch gleich mal eine Lanze brechen für die Therapeuten. Bei der Diagnose einer akuten Leukämie ist es heutzutage so, dass diese Erkrankung ja ganz, ganz bewusst in großen medizinischen Zentren behandelt wird und die Mediziner nehmen den Patienten auf und bieten eine bestmöglichen therapeutischen Weg. Und das ist Goldstandard heutzutage. Das ist weltweite beste Medizin. Und wir leben glücklicherweise in einer Gesellschaft, in der immer noch das Solidaritätsprinzip gilt und ein Mensch, der daran erkrankt, braucht sich nicht Sorgen zu machen, wie er versichert ist. Alle Menschen in dieser Erkrankungsituationen werden in Deutschland gleich gut behandelt. Und auch für uns als Mediziner – und ich habe mich eigentlich weitestgehend das ganze Jahr über aus medizinischen Entscheidungen komplett rausgehalten, sondern habe meinen Fokus gesetzt auf die Begleitung meiner Frau und die Versorgung meiner Kinder – aber die Mediziner bieten heutzutage den Patienten einen sehr effizienten Therapieweg an und das, was persönlich für meine Frau, aber auch für mich ganz wichtig und ganz gut war, dass wir keine Alternativen angeboten bekommen haben. Es gibt diesen einen therapeutischen Weg, der ermöglicht, der Patienten Hoffnung zu haben. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie langfristig wieder gesund wird, ist sehr groß. Aber sie muss sich nicht entscheiden. Und das ist heutzutage, glaube ich, sehr wertvoll, weil sehr viel schwieriger wäre es gewesen, wenn die Mediziner gesagt hätten, ihr habt drei Wege und jetzt entscheidet euch in so einer akuten Krisensituation der Diagnose. Wäre man dort als Patient, aber auch als Angehöriger komplett überfordert.
Andreas Cramer