Leben im Schatten von CML: Kindsein & Fürsorge

Die Diagnose "Krebs" sorgt wie kaum eine andere für Bestürzung und Angst. Gedanken und Bilder von quälenden Schmerzen und Tod über­wältigen im ersten Moment Betroffene und ihre Angehörigen.

In welcher Lebens­situation befanden Sie sich und wie haben Sie von der Krebs­diagnose erfahren?

Als meine Mutter die Diagnose CML gekriegt hat, muss ich so circa zwei oder drei gewesen sein. Also so richtig ins Bewusstsein ist mir gekommen, als es hieß, dass ich jetzt zu Oma und Opa ziehen muss. In einem Alter zwischen sechs und sieben kann man sich da als Kind nicht großartig etwas drunter vorstellen. Also es wurde immer deutlich und offen kommuniziert, aber definitiv auch altersgerecht, so dass ein Kind damit zumindest in den groben Stücken umgehen kann. Warum jetzt die Mutter in der Reha ist oder warum man jetzt mal wieder vier Wochen bei Oma und Opa zu Besuch ist oder auch mal ein paar Monate, wenn es länger dauert. Also ich denke, da wurde sich früher schon sehr viel Mühe gegeben, mich da in gewissen Dingen zu beschützen.

Domenic Wenz