Emotionale Intelligenz in Krebszeiten
Angehörige von Krebspatienten stellen eigene Bedürfnisse oft zurück und verlieren ihre seelische Gesundheit aus dem Blick. Doch wer auch auf sich selbst Rücksicht nimmt, hat mehr Kraft für den gemeinsamen schweren Weg.
Haben Sie konkrete Tipps und Empfehlungen für betroffene Angehörige? Würden Sie rückblickend selbst etwas anders machen?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Der wichtigste Ratschlag, den man da geben kann ist, auf die eigenen Gefühle einzugehen und zu probieren, herauszufinden, was man denn eigentlich wirklich fühlt oder auch diese Angst auch zuzulassen und zu erkennen, dass das Angst ist. Nicht jeder Mensch versteht ja seine Emotionen sofort. Also es ist immer so ein bisschen schwierig. Der eine landet in der Verdrängung und lässt es überhaupt nicht an sich ran und merkt dann Jahre später, dass er irgendwas verpasst hat, während der andere sofort zusammenbricht und sich dann nach und nach wieder aufbaut. Also das größte Thema ist dabei definitiv emotionale Intelligenz, dass man probiert, die eigenen Gefühle und Emotionen auch zu verstehen und dann gleichzeitig probiert, diese zu kommunizieren. Eltern sollten das definitiv offen kommunizieren, mit ihren Kindern, sollten aber gleichzeitig ihren Kindern vermitteln, dass auch ihre kindlichen Probleme oder die Probleme eines Jugendlichen genauso von Gewicht sind und sie auch bei diesen Problemen unterstützen. Natürlich ist die Krankheit ein viel größeres Problem. Das versteht aber das Kind teilweise im Alter einfach noch nicht. Und dementsprechend sollte auch dem Kind vermittelt werden, dass seine kleineren Probleme immer noch Probleme sind. Und ihnen sollte dabei dann geholfen werden.
Domenic Wenz