Der emotionale Perückenkauf
In einer Zeit der Furchtsamkeit, der emotionalen Auf und Abs entwickeln Paare und Familien ihre eigene Überlebensstrategie. Angehörige nehmen sich im Alltag oft zurück, obwohl sie Zuwendung ebenso dringend nötig haben, wie die Betroffenen selbst.
Wie würden Sie Ihre emotionale Belastung beschreiben? Haben Sie sich psychologische Hilfe geholt?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Nach dem Beginn der Chemotherapie mussten wir uns um eine Perücke kümmern. Der Besuch im Laden war für mich sehr emotional. Meine Mama, meine Tante und ich sind zusammen hingefahren und haben uns viel Zeit genommen. Die Beraterin war sehr sympathisch. Ich hatte die ganze Zeit einen Kloß im Hals. Es war komisch, meine Mutter so zu sehen. Sie war ganz tapfer und hat viele Frisuren probiert und wir haben dann auch eine schöne Perücke für sie gefunden. Trotzdem wurde ich dieses beklemmende Gefühl nicht los. Ich kann mich erinnern, als ich zu Hause war, kam alles raus und ich musste weinen. Ich fand es so schrecklich, dass sie das durchmachen musste. In diesem Moment hatte ich sehr viel Angst.
Christin Jabbusch
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