
Ernährungs-Coach: Bitterer Genuss
Dies ist ein Veranstaltungsinhalt von SURVIVORS HOME am 26.03.2025.
Im Vortrag „Bitterer Genuss“ stellt Liz Stellmacher, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, die vielfältigen Vorteile von Bitterstoffen für die Gesundheit vor. Sie erklärt, dass Bitterstoffe natürliche Pflanzenstoffe sind, die durch ihren bitteren Geschmack auffallen und in vielen Lebensmitteln wie Chicorée, Grapefruit, Ingwer oder Rucola vorkommen. Seit Jahrhunderten werden sie in der Naturheilkunde verwendet.
Bitterstoffe fördern die Verdauung, indem sie die Produktion von Gallensäuren, Magensäure und Verdauungsenzymen anregen. Dadurch verbessern sie die Nährstoffaufnahme im Dünndarm. Besonders bei Appetitlosigkeit, etwa als Nebenwirkung von Krebstherapien, können sie unterstützend wirken. Zudem fördern sie die Leberfunktion, helfen bei der Blutzuckerregulation, stabilisieren die Energieversorgung, reduzieren Heißhungerattacken und wirken entzündungshemmend, was das Immunsystem stärkt.
Für die Integration in den Alltag empfiehlt Stellmacher, langsam mit mild bitteren Lebensmitteln wie Grapefruit oder Radicchio zu beginnen. Die Kombination mit süßen oder nussigen Lebensmitteln sowie mit Zitrone oder Honig hilft, den Geschmack abzumildern. Geeignete Lebensmittel sind etwa Rucola, Endivie, Grünkohl, Aubergine, Kurkuma, Ingwer, Bockshornklee, Koriander und schwarzer Pfeffer. Auch Getränke wie Kräutertees mit Löwenzahn oder Wermut, sowie Zitronen- oder Ingwerwasser eignen sich.
Sie betont, dass Bitterstoffe keinen Ersatz für medizinische Therapien darstellen, sondern nur unterstützend wirken können. Ergänzend sind Bitterstofftropfen in Absprache mit Ärzt:innen möglich. Als kleine Snacks nennt sie z. B. dunkle Schokolade (ab 85 % Kakao), Kurkuma-Nüsse, Granatapfel oder Grapefruit.
Zum Abschluss motiviert sie die Teilnehmenden, sich durch kleine Geschmacksübungen an den bitteren Geschmack zu gewöhnen, um so langfristig von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
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